Nachfolge – nicht immer einfach

Einige Fachgeschäfte und Kleinunternehmen in Wipkingen haben in den letzten Jahren das Geschäft aufgegeben und die Firma liquidiert. Oft konnte keine Nachfolgelösung gefunden werden.

Nachfolgeregelungen in Kleinbetrieben sind oft schwierig. Die neue Eigentümerin oder der Eigentümer muss ein etabliertes Geschäft weiterführen und steht vor der Frage, was erneuert werden muss und was beibehalten werden soll. Akzeptieren die Kunden den neuen Besitzer? Was kann ändern, was bleibt gleich? Wieviel neue «Corporate Identity» erträgt es? Langjährigen Angestellten den Arbeitsvertrag künden ist manchmal unvermeidlich und für beide Seiten belastend. Oft kommt der neue Eigentümer nicht darum herum, wenn neue Geschäftsfelder zum Zug kommen. In Familienunternehmen kommen besondere Knacknüsse hinzu. Dann erschweren familiäre Fragen die Unternehmensnachfolge. Wenn niemand die Firma weiterführen will, bleibt nur ein Verkauf. Dazu fehlt Jungunternehmern meist das Geld. Ein Betriebskredit von der Bank kann das Startkapital bilden. Der grosse Vorteil gegenüber Neugründungen ist, dass bereits ein Kundenstamm besteht und das Geschäft im Quartier oder in der Region eine hohe Bekanntheit hat.

Der Alte und der Neue

Wer seine Firma übergibt oder verkauft, muss loslassen können. Für den gestandenen Unternehmer ist die Nachfolgeregelung nicht leicht. Plötzlich gibt jemand anders den Ton an; die Meinung des Patrons ist nicht mehr gefragt. Neue Ideen werden umgesetzt, was für den zurückgetretenen Firmengründer manchmal schwer verständlich ist. Experten raten daher dem Pensionär, er solle komplett loslassen. Die Jungen sollen nun fuhrwerken und sich beweisen. Eine Firma aus den Sechzigerjahren kann man heute nicht mehr so führen wie damals; auch Unternehmensorganisation, Produkte, Werbung und Absatzkanäle haben sich komplett gewandelt. Für den «Alten» gilt: Augen zu und machen lassen. Für den «Neuen» gilt: Augen zu und durch. (GW)

Hybride Vertriebswege

Das Internet saugt dem lokalen Gewerbe Umsatz ab. Dies führt dazu, dass Kleinunternehmen ihre Fixkosten nicht mehr decken können. Die laufenden Kosten sind meist kein Problem, aber die Kapitalkosten sind ungenügend verzinst und fast nicht amortisierbar. «Hybride Vertriebswege» lautet die Antwort: Vertriebskanäle optimieren und dem Kunden Mehrwert bieten, heisst das Gebot der Stunde. Die meisten Wipkinger Fachgeschäfte und Dienstleistungsunternehmen haben eine Internet-Präsenz, auf der Zusatzleistungen angeboten werden wie Service, Auskunft und Direktbestellung. Wer einen Laden eröffnen will, kann beispielsweise zudem mit einer App erweiterte Zusatz-Dienste anbieten. Damit bleibt der Umsatz im Quartier. 

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