Begleitet durch den Spitalalltag

Ein Tag in der Klinik Innere Medizin im Stadtspital Zürich Waid hält für Patientinnen und Patienten viele Visiten und Termine bereit. Die Chefärztin KD Dr. med. Elisabeth Weber und die Gruppenleiterin Pflege Liliana Barros da Silva erläutern den geschäftigen Alltag in der Klinik.

Liliana Barros da Silva, Gruppenleitung Pflege Innere Medizin, und KD Dr. med. Elisabeth Weber, Chefärztin Klinik Innere Medizin im Stadtspital Zürich Waid. (Foto: dad)

«Eintritt – Aufenthalt – Austritt» – so nennt sich eine Broschüre der Klinik Innere Medizin des Stadtspitals Zürich. Sie bietet Informationen rund um den Spitalaufenthalt. Für KD Dr. med. Elisabeth Weber, Chefärztin Klinik Innere Medizin Waid, ist diese Aufklärung zentral. Nicht selten ist man überrascht oder gar überfordert von den zahlreichen Besuchen des Fachpersonals im Zimmer.

«Ein Klinikaufenthalt ist kein Spaziergang, gerade in einem Akutspital wie dem Waid», betont die Chefärztin. Es gebe viele Kontakte, viele Untersuchungen und es herrsche ein reger Betrieb. «Das Fachpersonal aus verschiedenen Bereichen arbeitet Hand in Hand und hochprofessionell. Es kümmert sich um das Wohlergehen der Menschen, deshalb ist es wichtig, dass die Patientinnen und Patienten wissen, wie wir funktionieren.»

Die ersten Ansprechpersonen

Der Spitalalltag beginnt um 7 Uhr, erklärt Liliana Barros da Silva, Gruppenleitung Pflege. Wurde jemand über Nacht eingewiesen, macht sich der Frühdienst zunächst mit der Person vertraut. «Wir sind die ersten Ansprechpersonen», so Barros da Silva. Nach dem Rapport im Stationszimmer schauen die Pflegefachpersonen im Idealfall zu zweit vorbei: eine diplomierte Pflegefachperson HF zusammen mit einer Fachperson Gesundheit oder mit einer Pflegeassistenz. «Wir stellen uns vor, erkundigen uns nach dem Befinden, erläutern den Tagesablauf, beantworten Fragen und messen die Vitalzeichen – also Blutdruck, Puls, Atmung, Temperatur und Bewusstsein.»

Wichtig ist es zu erklären, dass die Pflege im Schichtdienst arbeite, so die Gruppenleiterin: Früh-, Spät- und Nachtdienst wechseln sich ab. «Deshalb hat man als Patient verschiedene Ansprechpersonen im Laufe eines Tages», erklärt Barros da Silva.

Das Pflegeteam tritt im Tagesverlauf mehrfach in Erscheinung. Etwa bei der Pflegevisite um 14 Uhr, aber auch zur Unterstützung beim Duschen, für das Legen eines intravenösen Zugangs, für die Medikamentenabgabe oder für die Sozialanamnese. «Diese hilft dabei, den Austritt rechtzeitig zu planen. Wir informieren uns über die sozialen Verhältnisse und klären, ob später eine externe Hilfe notwendig sein wird.»

Die ärztliche Visite

Ein täglicher Termin ist die Visite der Ärzteschaft, die im Stadtspital Zürich jeweils zwischen 9 und 11 Uhr stattfindet. Das ist die Stationsärztin oder der Stationsarzt, manchmal werden diese auch von Kaderärztinnen oder -ärzten (Oberärzt*innen, Chefärztin, Leitende Ärztinnen) unterstützt. Die Ärzteschaft wird immer begleitet vom Pflegepersonal. So kann eine beachtliche Gruppe das Zimmer betreten.

«Das wirkt manchmal einschüchternd und deshalb haben wir einen Visitenstandard entwickelt», sagt Elisabeth Weber. Das heisst: Fachthemen und medizinische Begriffe werden in der Regel bereits vor dem Betreten des Zimmers besprochen. Im Zimmer dann steht der Patient oder die Patientin vollumfänglich im Zentrum.

Bei der Visite führt eine der Personen aus der Ärzteschaft das Gespräch am Bett, diese erklärt etwa die Blutwerte und kündigt das weitere Vorgehen an. «So gibt es kein Durcheinander und die anderen können bei Bedarf unterstützend eingreifen.» Die Patientinnen und Patienten können diese Zusammenkünfte zudem nutzen, um Anliegen oder Bedenken zu teilen. «Falls nötig, werden im Laufe des Tages zusätzliche Gespräche vereinbart – denn manche Situationen erfordern mehr Zeit, die sich sowohl die Pflege- als auch die Ärzteschaft gerne nimmt» betont Weber.

Weitere Besuche

Der Spitalalltag hält weitere mögliche Termine bereit: So kommt vielleicht die Physiotherapie oder die Ernährungsberatung vorbei. Auch die Hotellerie des Stadtspitals besucht die Patienten und Patientinnen regelmässig. Hinzu kommen beispielsweise Untersuchungen wie Röntgen, Magenspiegelung, Punktionen und vieles mehr, alles je nach Krankheit und Situation. «All diese Besuche und Termine werden in der Regel angekündigt und finden innerhalb eines bestimmten Zeitfensters statt. Aber man muss verstehen, dass in einem Akutspital Notfälle jederzeit zu Verschiebungen führen können», erklärt die Chefärztin.

Und auch wenn nicht durchgehend Fachpersonal am Bett stehe, dürfen sich die Patientinnen und Patienten dennoch gut aufgehoben fühlen. «Wir sind ein grosses Team und auch im Hintergrund stets im Einsatz. Wir planen, klären ab, führen Gespräche – man wird zu jeder Zeit betreut», so Weber.

Ab 16 Uhr wird es meist ruhiger auf den Stationen. Viele denken vielleicht über eine neue Diagnose nach, sie haben Heimweh oder lassen den Tag Revue passieren. Halt bietet dann erneut die Pflege: «Bei Redebedarf sind wir da. Manche melden sich von selbst, aber wir achten darauf, ob jemand mit uns sprechen möchte», sagt Liliana Barros da Silva.

In den meisten Fällen teilen sich zwei Personen ein Zimmer. Ein Bettenmanagement sorgt für eine ideale Zuteilung. So entstehen kaum Konflikte, dafür häufig Freundschaften. «Die Menschen hören einander zu und helfen sich gegenseitig», erzählt Barros da Silva. Nicht selten erkundigt sich jemand nach dem Austritt nach der Zimmernachbarin oder dem Zimmernachbarn.

Redaktionelle Beiträge von:

Stadtspital Zürich Waid,
Tièchestrasse 99, 8037 Zürich
044 417 11 11
www.stadtspital.ch

0 Kommentare


Themen entdecken