Der Weisse Stock und die taktil-visuellen Leitlinien zählen zu den wichtigsten Orientierungshilfen von blinden und sehbehinderten Menschen, schreibt der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV). Aber trotz dieser Hilfsmittel gestaltet sich die Orientierung als herausfordernd, denn vielerorts erschweren Hindernisse ein sicheres Vorwärtskommen: Unaufmerksame Passanten, die aufs Handy starren; ungünstig platzierte Werbetafeln und Restaurantbestuhlung; falsch parkierte Velos und Fahrzeuge (Trottinetts!), herausragende LKW-Laderampen oder nicht markierte Baustellen sind nur einige Beispiele.

Gemeinsam sicher unterwegs

Hindernisfreie Gehwege sind von essenzieller Bedeutung, um den Alltag von Menschen mit einer Sehbehinderung sicher und selbstbestimmt zu gestalten. «Für ein gutes Miteinander sind wir auf die Rücksichtnahme der Bevölkerung angewiesen, beispielsweise, indem die Leitlinien und die Gehbereiche konsequent freigehalten werden», erklärt Martin Abele, Leiter Departement Interessenvertretung und Kommunikation des sbv. Von hindernisfreien Gehwegen profitieren nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen, sondern auch Eltern mit Kinderwagen oder Personen mit körperlichen Einschränkungen.

Regionale Aktivitäten

Rund um den 15. Oktober organisieren die SBV-Sektionen Bern (Stadt Bern), Berner Oberland (Steffisburg), Biel-Berner Jura (Nidau), Freiburg (Stadt Freiburg), Genf (Bahnhof Genf), Graubünden (Pontresina), Nordwestschweiz (Basel), Waadt (Lausanne), Zürich (Stadt Zürich) und Zentralschweiz (Sarnen) verschiedene Sensibilisierungsaktionen (siehe Box unten).

Einfache Tipps, grosse Wirkung

Um die nötige Aufmerksamkeit zu erreichen, sensibilisiert der SBV mit den Merkblättern «ACHTSAM SEIN» sowie «Weisser Stock = Stopp!» für mehr Rücksichtnahme. Das eine wirbt generell für mehr Achtsamkeit im öffentlichen Raum und das Freihalten der Gehwege; das andere macht auf das Vortrittsrecht von Menschen mit einem Weissen Stock beim Überqueren der Strasse aufmerksam: Die entsprechende Verkehrsregel ist vielen Verkehrsteilnehmenden zu wenig bekannt.

Quelle: Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband SBV