Quartierverein Wipkingen
Der Frischmarkt wird erwachsen
Ende Jahr geht die zweite Marktsaison zu Ende, was der Quartierverein Wipkingen als Anlass für eine kleine Umfrage auf dem Röschi nahm. Ein Gang durch den Frischwaren- und Delikatessenmarkt.
14. Dezember 2017 — Eingesandter Artikel
Ein Samstag im November, der Markt ist trotz kaltem Wetter gut besucht. Eine Frau, die gerade ihre beiden auf dem Platz herumtummelnden Kinder zu sich gerufen hat, erklärt ihre regelmässigen Marktbesuche so: «Ich geniesse die stressfreie Atmosphäre beim Einkauf, gerade auch mit den Kindern. Zudem kaufe ich auf dem Markt viel bewusster ein, auch wenn ich oft spontan etwas nehme, dann immer in Mengen, die ich wirklich brauche».
Es geht ohne Auto
Multipacksonderangebote («zum Glück hämmer es grosses Auto») gibt es samstags auf dem Röschibachplatz tatsächlich nicht zu kaufen, dafür frisches Gemüse und Obst, mediterrane und regionale Spezialitäten, Blumen und seit Ende November auch frische Fische und Fleischprodukte. Die Marktfahrenden zeigen sich alle insgesamt sehr zufrieden. Die Menschen im Quartier nutzen das Angebot gerne und zahlreich. Viele sind mittlerweile Stammkunden, heisst es beispielsweise beim Stand des Wehntaler Frischmarktes. Kontinuierlich ausgebaut wurde hier vor allem das Angebot an Bio-Lebensmitteln und an Produkten vom eigenen Bauernhof.
Quasi vor der Haustür
Um die Kundenbedürfnisse zu eruieren, braucht es für die Anbieterinnen und Anbieter keine Punktesammelkarten und ausgeklügelte Computersysteme, sondern den persönlichen Kontakt. Zu spüren ist an allen Marktständen das Fachwissen und der persönliche Bezug zur angebotenen Ware. Ein älterer Mann, der gerade beim Stand von Lilly und Frank Trockenfleisch und hausgemachte Ravioli eingekauft hat: «Für gewisse Produkte musste ich früher in die Delicatessa-Abteilung des Globus gehen, heute finde ich solche in mindestens ebenbürtiger Qualität und oft zu einem besseren Preis hier auf dem Markt, quasi vor meiner Haustür». Die Stimmung unter den Marktfahrenden sei gut, sagt eine Verkäuferin von Natürli Furrer, dem Anbieter der ersten Stunde. Auch sei die Kundschaft, mit ganz wenigen Ausnahmen, sehr angenehm und auch geduldig, wenn einmal etwas länger gewartet werden muss. Zufrieden mit dem Geschäftsgang und der Stimmung vor Ort zeigt man sich auch bei den anderen Ständen. Beispielsweise bei Esthi und Walti von Blumen Gardenia, die seit September nebst Blumen erfolgreich auch Glarner Spezialitäten verkaufen.
Frische Fische
Nachdem wir lange nach einem Fischhändler gesucht hatten, ist seit kurzem Guido Räss in die Lücke gesprungen. Mitte Dezember dieses Jahres wird er entscheiden, ob er definitiv auf unserem Marktplatz seine Fische aus einheimischem Wildfang oder nachhaltiger Zucht anpreisen wird. Zudem hat er auch auserlesenes Frischfleisch wie zum Beispiel Perlhuhn, und er bietet auch Marinaden und Eingelegtes feil. Unser Frischwarenmarkt ist nach zwei Saisons also endgültig erwachsen und zu einem festen Bestandteil des Quartierlebens geworden. Wir jedenfalls würden nie mehr darauf verzichten wollen.
Patrik Maillard
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