Der neunte Zürcher Krimipreis geht an…

Der Zürcher Krimipreis ging in diesem Jahr an Michael Theurillat für seinen Roman «Wetterschmöcker». Er selbst hatte auf Sunil Mann getippt.

Kommissar Klingler (links) übergibt Michael Theurillat die goldene Lupe.

Am Abend der Verleihung des Zürcher Krimipreises drängten sich so viele Besucher wie noch nie in die Zürcher Labor Bar, um live zu erfahren, wer das Rennen machen würde. Auch Bernard Senn, einmal mehr sympathischer Moderator des Abends, war ahnungslos, wer der Gewinner sein würde. Nominiert waren neben dem erwähnten Sieger auch Andreas Haldiman mit «Brasilien» und Sunil Mann, der 2010 bereits die grosse Lupe gewonnen hatte, mit «Schattenschnitt». Bevor der Gewinner des diesjährigen Krimipreises bekannt gegeben wurde, präsentierte der geladene «Kommissar Klingler von Interpol» zwei rätselhafte Fälle, die sich im Raum Zürich zugetragen hatten und forderte das Publikum erfolgreich auf, aktiv bei deren Auflösung mitzuhelfen. Seine Frau habe am Morgen noch gesagt, Sunil Mann werde wohl gewinnen, meinte der überraschte Sieger Michael Theurillat, und in solchen Dingen habe sie für gewöhnlich ein gutes Gespür. Umso mehr freue es ihn natürlich, dass sein Krimi «Wetterschmöcker» bei der Jury so gut angekommen sei. Diese lobte unter anderem die spannende und glaubwürdige Geschichte und die authentische Sprache.

Als Verein ins Jubiläumsjahr

Zwei Dinge sind neu am Krimipreis: Zum einen haben die Organisatoren einen Schritt in Richtung Professionalisierung gemacht und einen Verein gegründet. Ausserdem wurde das Einzugsgebiet für den Zürcher Krimipreis auf den Kanton ausgeweitet – bislang mussten die Bücher einen Bezug zur Stadt Zürich haben. Die Romane aus 2017, welches übrigens ein Jubiläumsjahr ist, werden mit grosser Spannung erwartet, und Bernard Senn hofft, auch wieder einmal eine Frau auf der Bühne begrüssen zu dürfen, wie er betont. Unbedingt merken sollte man sich den Bandnamen «Extrafish»: Die beiden jungen Musiker Valentin Baumgartner und Jonas Künzli des reduzierten Quartetts gaben dem Abend mit ihren sphärischen Klängen den passenden Rahmen.

Mehr Infos und Kurzfilme auf www.krimipreis.ch
Andreas Haldimann, «Brasilien», Schiler Verlag, Berlin 2015,
240 Seiten.
Sunil Mann, «Schattenschnitt», Grafit Verlag, Dortmund 2016, 320 Seiten.
Michael Theurillat, «Wetterschmöcker», Ullstein Verlag, Berlin 2016, 352 Seiten.

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