Der Rosengartentunnel allein genügt nicht

Das Rosengartentunnelprojekt hat eine spezielle Entstehungsgeschichte. Rotgrüne Kräfte forderten damals das Rosengartentram, um mit der Fahrspurreduktion die Leistungsfähigkeit der Strasseninfrastruktur zu beschädigen.

Verkehr auf der Rosengartenstrasse. (Foto: Archiv Wipkinger)
Christoph Marty, SVP
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Jedem, der sich mit dem Vorhaben auch nur am Rande beschäftigt hat, musste unweigerlich klar werden, dass das Tram an dieser Verbindung schlicht und einfach nicht gebraucht wird. Als der Kanton erkannte, dass die rotgrüne Mehrheit der Stadt Zürich dieses Projekt mittelfristig durchsetzen würde, musste er reagieren, um die Kapazität dieser seit jeher überregional wichtigen Hauptverkehrsachse sicherzustellen. So wurde das aktuelle Rosengartentunnelprojekt aufgegleist. Nachdem der Regierungsrat ein Vorprojekt vorgelegt hatte, wurde dieses nach Nachbesserungen auch von der SVP-Kantonsratsfraktion angenommen. Sobald nun absehbar wurde, dass der Rosengartentunnel auch in einer Volksabstimmung bestehen kann, sind die Rotgrünen zur neuen Erkenntnis gelangt, dass das vorgängig als so eminent wichtige angepriesene Rosengartentram überflüssig ist. Begründet wird dies damit, dass die Umsteigesituation am Albisriederplatz unbefriedigend ausfallen würde. Jetzt stehen wir vor der paradoxen Situation, dass sich der Regierungsrat entschliessen musste – um die Folgen der Zerstörung der bestehenden Strasseninfrastruktur abzuwenden – für mehr als eine Milliarde Franken ein Tunnelprojekt zu entwickeln. Und das in erster Linie, um die absehbaren Folgen eines reinen Sabotageprojektes zu neutralisieren.

Die Menschen an die Oberfläche, nicht die Autos

Ein Schweizerisches Erfolgsrezept, welches zunehmend unter Druck kommt, sind funktionierende Mobilitätslösungen für alle Verkehrsträger. Der Tunnel am Rosengarten ist ein grundsätzlich sinnvolles Projekt, aber es sollte nicht für sich allein stehen. Ein grosses Problem, nicht nur des Kreises 10 ist, dass die Quartiere vom Verkehr geflutet werden. Warum muss sich der ganze Verkehr durch unsere Stadt wälzen? Verkehr, welcher nicht aus den Quartieren stammt und der die Quartiere nur durchquert. Die seinerzeitige Nichtrealisation des Zürcher Expressstrassen-Ypsilons hat der Stadt Zürich vor allem eines beschert: Verkehrsfluten, welche sich quer durch die Stadt wälzen. Der Rosengartentunnel sollte ein Element eines grösseren Tunnelsystems mit angeschlossenen Parkierungsmöglichkeiten unter der Stadt Zürich werden und nicht isoliert dastehen. Beim «Mitwirkungsprozess Verkehr Kreis 10» war einer der Lösungsvorschläge, dass auch von der Europabrücke her ein Tunnel zur dringend nötigen Entlastung von Höngg realisiert werden sollte. Der stadträtliche Ablehnungsgrund war, dass damit falsche Anreize gesetzt würden. Würde die rotgrüne Stadt- und Gemeinderatsmehrheit der Stadt Zürich endlich beginnen, ernsthaft und konstruktiv an nachhaltigen Lösungen mitzuarbeiten, wäre das ein Gewinn für alle Beteiligten.

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