«Die Gespräche mit unseren Bewohnenden empfinden wir als besonders wertvoll»

Mit zwölf verschiedenen Lehrberufen an rund 40 Standorten sind die Gesundheitszentren für das Alter der Stadt Zürich einer der grössten Ausbildungsbetriebe in der Langzeitpflege. Im Gesundheitszentrum Käferberg gab uns Claudia Fleisch ein Interview – sie ist Berufsbildungsverantwortliche vor Ort.

Wohl einer der schönsten Ausbildungsorte der Stadt: das Gesundheitszentrum für das Alter Käferberg. (Foto: Klaus Andorfer).

Ein Beitrag vom Gesundheitszentrum für das Alter Käferberg

Das Gesundheitszentrum für das Alter Käferberg punktet dank seiner einzigartigen Lage mit Aussicht auf die Stadt, den See und die Alpen sowohl bei Bewohnenden wie auch Mitarbeitenden. Doch nicht nur damit: «Die Aus- und Weiterbildung von Berufsleuten geniesst bei uns einen hohen Stellenwert», versichert Claudia Fleisch.

«Von unseren 400 Mitarbeitenden sind derzeit rund 80 in der Ausbildung. Jedes Jahr beginnen zwischen 15 und 20 Lernende im Käferberg ihre berufliche Laufbahn. Von insgesamt zwölf Lehrberufen bei den städtischen Gesundheitszentren bilden wir im Käferberg in sechs Lehrberufen aus: Assistentin Gesundheit und Soziales EBA, Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ, Fachfrau/Fachmann Betriebsunterhalt EFZ (Hausdienst), Fachfrau/Fachmann Hotellerie-Hauswirtschaft EFZ, Praktikerin Hotellerie Hauswirtschaft EBA und Köchin/Koch EFZ.»

Claudia, welche Voraussetzungen muss man für die unterschiedlichen Lehrberufe mitbringen?
Claudia Fleisch: Das hängt vom Lehrberuf ab, aber grundsätzlich sollte man Folgendes mitbringen: Eine abgeschlossene Volksschule, Freude an Menschen und praktischen Tätigkeiten, Verlässlichkeit und die Fähigkeit, selbstständig und im Team zu arbeiten. Gute Deutschkenntnisse, angenehme Umgangsformen und Kommunikationsfähigkeit, Verschwiegenheit, gute Beobachtungsgabe sowie die Geduld und Bereitschaft zu unregelmässigen Arbeitszeiten sind in der Langzeitpflege ebenfalls wichtig.

Wie muss ich mir den Alltag der Lernenden im Gesundheitszentrum vorstellen?
Je nach Ausbildung sind die Lernenden ein bis zwei Tage pro Woche in der Schule. Die restlichen Tage sind sie im Betrieb. Je nach Beruf, Lehrjahr und Ausbildung haben sie verschiedene Kompetenzen, die sie mit Unterstützung der Berufsbildnerinnen und dem Abteilungsteam erlernen und ausüben. Dazu gehören zum Beispiel diverse Reparaturen ausführen, warme oder kalte Speisen zubereiten, Injektionen verabreichen, Bewohnende bei der Körperpflege unterstützen oder auch mit speziellen Reinigungsgeräten den Boden pflegen.

Was schätzen die Lernenden im Käferberg an ihrer Ausbildung besonders?
Ich höre immer wieder von Lernenden, dass sie die Gespräche mit unseren Bewohnenden als besonders wertvoll empfinden. Zudem schätzen sie die individuelle und fachkompetente Begleitung und das Feedback durch die Bildungspersonen. Wir bieten hier viele Möglichkeiten, Neues zu lernen und zu vertiefen, zum Beispiel durch Lernbegleitungen, «Einblickstage» in andere Bereiche, Fremdpraktika und einen Bereichswechsel nach jedem Lehrjahr.

Zur Person: Claudia Fleisch

Claudia Fleisch. (Foto: zvg)

 

Als Berufsbildungsverantwortliche im Gesundheitszentrum für das Alter Käferberg ist Claudia Fleisch zusammen mit ihren Arbeitskolleginnen im Team für die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lernenden, Praktikant*innen, Studierenden und Berufsbildner*innen zuständig.

Dürfen Lernende auch Verantwortung übernehmen?
Das sollen sie sogar. Die Lernenden arbeiten jeweils innerhalb ihrer Kompetenzen und übernehmen darin bereits Verantwortung – zum Beispiel beim Richten der Medikamente für unsere Bewohnenden oder der Wartung von Maschinen. Begleitet werden sie dabei immer von einer Fachperson oder von den Berufsbildnerinnen.

Welche Anschlussmöglichkeiten haben Lernende nach Abschluss ihrer Lehre?
Nach der Lehre besteht die Möglichkeit, sich in unserem Betrieb zu bewerben und hier zu bleiben oder sich bei uns für die Höhere Fachschule Pflege zu bewerben. Einige holen auch die Berufsmaturität nach und arbeiten dann Teilzeit bei uns weiter.

Bietet ihr im Käferberg auch Schnupperlehren an?
Interessierte Schüler*innen können für die Berufsfindung gerne bei uns schnuppern. Man kann während drei Tagen den jeweiligen Beruf kennenlernen. Dabei wird man von Fachpersonen begleitet und darf einzelne Tätigkeiten nach Anleitung auch selbst ausführen. Am Schluss gibt es ein Gespräch und eine schriftliche Rückmeldung.

Und wie läuft der Bewerbungsprozess?
Für ein Schnupperpraktikum brauchen wir ein kurzes Motivationsschreiben, den Lebenslauf und eine Ausweiskopie. Für die Bewerbung auf eine Lehrstelle brauchen wir zudem die Schulzeugnisse der Oberstufe, Schnupperberichte, Kontaktangaben zweier Referenzpersonen und, falls vorhanden, Zeugnisse vorangegangener Ausbildungen oder Praktika und Multicheck oder Stellwerk.

Weitere Informationen

Informationen zu offenen Lehrstellen, den verschiedenen Lehrberufen, Schnupperlehren, dem Bewerbungsprozess und den Gesundheitszentren als Arbeitgeberin finden Sie auf der Website der Gesundheitszentren für das Alter:

stadt-zuerich.ch/gesundheitszentren-lehrstellen

Bei Fragen steht Ihnen Jacqueline Wietzel, Bildungsverantwortliche, zur Verfügung: +41 44 414 66 38, jacqueline.wietzel@zuerich.ch

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