Die «Powercoders» im WipWest Huus

«Powercoders» unterstützen Geflüchtete bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Im WipWest Huus haben sie einen idealen Ort zum Co-Working gefunden.

Während eines Bootcamps von «Powercoders» (Foto: «Powercoders»)

Tobias Nordmann

Seit Juni arbeiten zwei Mitarbeitende des Vereins «Powercoders» regelmässig im CoWorking des WipWest Huus. Um herauszufinden, was sie antreibt und warum sie sich für dieses CoWorking entschieden haben, hat der Projektverantwortliche Tobias Nordmann sich mit Susanne König von «Powercoders» getroffen.

Susanne König, was machen die «Powercoders»?
Susanne König: Wir sind ein schweizweites Arbeitsintegrationsprogramm für Geflüchtete mit einem Interesse an IT. In einem dreimonatigen Bootcamp bilden wir diese Menschen aus und vermitteln ihnen einen Praktikumsplatz in der IT oder einem verwandten Bereich. Unser Ziel ist es, dass diese Menschen innerhalb von drei Jahren eine Festanstellung finden.

Und wie häufig gelingt dies?
Über 90 Prozent der Teilnehmenden finden eine Praktikumsstelle. Bei der Festanstellung liegt die Erfolgsquote bei 60 Prozent.

Wow! Das ist eine tolle Bilanz. Was ist eure langfristige Vision?
Wir möchten, dass alle talentierten Menschen unabhängig von ihrer Herkunft die Möglichkeit haben, in der digitalen Berufswelt Fuss zu fassen.

Wie kann man euch auf diesem Weg unterstützen?
Wir sind stets auf der Suche nach Praktikumsplätzen in der IT und verwandten Bereichen. Fragen Sie ihren Arbeitgeber, ob er sich vorstellen könnte, einen Praktikumsplatz via «Powercoders» zu besetzen. Ausserdem suchen wir Freiwillige, die IT-Know-how vermitteln oder Teilnehmende als Job-Coaches begleiten möchten. Mehr Infos dazu auf powercoders.org.

Was ist deine Aufgabe bei «Powercoders»?
Ursprünglich bin ich selbst als Freiwillige dazugestossen. Inzwischen leite ich den Unterricht als IT-Instruktorin und bin ausserdem für Kommunikation und die strategische Entwicklung der IT-Programme zuständig.

Lucy Jager von «Powercoders» arbeitet ebenfalls im WipWest Huus. Warum seid ihr hier?
Unser Team ist über die ganze Schweiz verstreut. Abgesehen von speziellen Teamtagen organisiert jede*r seine Arbeit selbst. Lucy hat das schöne WipWest Huus entdeckt und mir weiterempfohlen. Im entspannten Umfeld des WipWest Huus arbeite ich effizienter als von zu Hause aus. Ausserdem ist der Austausch mit Lucy und den anderen Co-Workers wertvoll für mich.

Hat diese flexible Arbeitsform auch mit eurer Organisationsform zu tun?
Ja, bestimmt. Wir arbeiten selbstorganisiert. Das heisst, es gibt keine festen Hierarchien und alle haben ihre Verantwortungsbereiche. Die Eigenmotivation ist hoch, da wir dieselbe Vision verfolgen. Deshalb brauchen wir kein festes Büro oder streng geregelte Präsenzzeiten.

Wie kann ein Raum, wie das WipWest Huus, diese Form von sinngetriebener Arbeit fördern?
Für Mitarbeitende von Non-Profit Organisationen wie «Powercoders» ist es entscheidend, inspirierende Räumlichkeiten zu erschwinglichen Konditionen zu finden. Im besten Fall entsteht dann ein sogenanntes Cluster mit vielen Organisationen und Individuen, die sich gegenseitig unterstützen und inspirieren.

Ein Artikel des reformierten Kirchenkreises zehn.

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