Der Pfarrer der Katholischen Kirche Guthirt, Marcel von Holzen, mag Kirchtürme, wie er einst der «Höngger Zeitung» verriet. Die klassische Architektur fasziniert den gelernten Hochbauzeichner. In Wipkingen, seine Gemeinde seit rund eineinhalb Jahren, fand er das ideale Gotteshaus, erbaut vom Architekten und späteren Stadtrat Anton Higi. Es verfügt über einen Turm, der erhaben aus dem Quartier hinausragt.

Der Pfarrer sorgte dafür, dass die sechs Kirchenglocken wieder durch echte Menschenkraft erklingen: Eine Glöckner-Gruppe bewegt zu besonderen Gelegenheiten stolze 14 Tonnen während zehn Minuten – ein Kraftakt. Doch der Kirchturm sollte nicht «nur» für diese Gruppe zugänglich sein, sondern für alle. Und was könnte nicht einladender sein, als eine Bar?

Über den Dächern von Wipkingen

Bereits im vergangenen Sommer wies das Seelsorgeteam der Pfarrei Guthirt in der «Wipkinger Zeitung» darauf hin, dass sobald die Behördenauflagen erfüllt seien, die «Ding Dong»-Bar dank des Engagements der zwei Freundinnen Jeanne Decasper und Nicole Dietl einmal im Monat an einem Samstag öffnen werde.

Im vergangenen Mai war es schliesslich soweit und die ersten Gäste wurden auf der Plattform unterhalb des Glockenturms erwartet. Dort, wo sich auch die beiden Terrassen befinden. Über den Dächern von Wipkingen wirkt das Leben weit und frei, die Aussicht ist grandios.

Die Bar selbst, organisiert von Mitarbeitenden der Pfarrei Guthirt, verfügt über eine kleine, feine Karte: Wein, Bier oder einfache Drinks stehen zu vernünftigen Preisen im Angebot. Und dann sind da die sechs Kirchenglocken, die sich alle 15 Minuten bemerkbar machen: Das vertraute «Ding Dong» fällt nicht so laut aus, wie man vermuten würde.