Politik
Durch die rote Brille
Elternaugen (hinter roter Brille)
30. September 2020 — Eingesandter Artikel
Als junge Eltern sieht man gewisse Dinge im Quartier mit neuen Augen. Da rückt der lokale KinderSecondhand-Laden mitten auf die imaginäre Landkarte, Strassenzüge werden nach ihrer Spaziergangstauglichkeit eingestuft. Rasch wird klar: Zürich – und Wipkingen natürlich besonders – ist ein hervorragender Ort, um als Familie zu leben. Das sehe nicht nur ich so: In den letzten 20 Jahren war die Bevölkerungszunahme bei den unter Zwölfjährigen mit fast 25 Prozent besonders ausgeprägt. Schon vor der Geburt durchforsten viele Eltern ihr Quartier nach einer Kita. Zwei von drei Zürcher Familien nutzen bezahlte familienergänzende Kinderbetreuung. Über die ganze Stadt gesehen hat es heute genügend Plätze. Gerade im Kreis 10 füllen sich die Wartelisten jedoch immer rasch. In den letzten Monaten rückte richtigerweise die Betreuungsqualität in den Fokus. Diese wird sich nur weiter steigern lassen, wenn die Betreuerinnen und Betreuer endlich faire Arbeitsbedingungen erhalten. Die engagierten, oft sehr jungen Menschen, haben das wahrlich verdient. Damit dies gelingt und es für alle Eltern finanziell tragbar bleibt: Warum nicht die frühkindliche Betreuung ins öffentliche Bildungswesen integrieren?
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