Das Stadtspital Zürich hat im Jahr 2023 wiederum in praktisch allen Bereichen mehr Patientinnen als im Vorjahr behandelt und erreicht bei den Fallzahlen einen neuen Höchststand. Die stärkste Zunahme verzeichnet wiederum der ambulante Bereich, auch die Anzahl Geburten nahm zu.

«Das erneute Wachstum zeigt das grosse Vertrauen der Bevölkerung ins Stadtspital Zürich und seine 4400 Mitarbeitenden. Diese leisten in allen Bereichen ein ausserordentliches Engagement», betont Spitaldirektor Marc Widmer. Das ist einer Medienmitteilung des Stadtspitals Zürich zu entnehmen.

Zunahme im ambulanten und stationären Bereich

Mit insgesamt 436 725 ambulanten Besuchen verzeichnete das Stadtspital Zürich in diesem Bereich eine Zunahme von knapp 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieses Wachstum ist auf eine verstärkte Nachfrage nach ambulanten Leistungen an allen Standorten des Stadtspitals Zürich und auf das Grundprinzip «ambulant vor stationär» zurückzuführen.

Auch die Eröffnung des ambulanten Zentrums Stadtspital Zürich Europaallee am 1. Februar 2023 (Medienmitteilung vom 19. Januar 2023) hat zum Wachstum im ambulanten Bereich beigetragen. Stationär hat das Stadtspital Zürich im vergangenen Jahr 34 552 Patientinnen behandelt, was einer Zunahme von einem Prozent entspricht.

Mehr Geburten

Entgegen dem allgemeinen Trend verzeichnete die Frauenklinik des Stadtspitals Zürich Triemli mit 2303 Geburten eine Zunahme von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies ist besonders erfreulich, da die Anzahl Geburten in der Stadt Zürich insgesamt rückläufig ist und zeigt, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die Geburtshilfe und die Neonatologie des Stadtspitals Zürich sehr hoch ist. Am 18. März 2024 ist die Frauenklinik ins sanierte Hauptgebäude umgezogen. Die Patient*innen erwartet eine topmoderne Infrastruktur in attraktiven Räumlichkeiten.

Finanzergebnis

Im Jahr 2023 schliesst das Stadtspital Zürich erstmals mit einer konsolidierten Jahresrechnung über alle Standorte ab. Konsolidiert resultiert ein Verlust von 39 Millionen Franken bei einem Betriebsertrag von 682,7 Millionen Franken und einer EBITDAR-Marge von 2,3 %.

Das wirtschaftliche Umfeld mit der Teuerung und der Unterfinanzierung durch die aktuellen Tarife beschäftigt auch das Stadtspital. Investitionen in Massnahmen für die Mitarbeitenden und in die Digitalisierung sind absolut zentral, um dem zunehmenden Fachkräftemangel zu begegnen.

Dazu kommt die nach wie vor hohe Projektlast des Spitals (zum Beispiel Start Ambulantes Zentrum Europaallee und Stadtspital Digital). Das Stadtspital Zürich ist überzeugt, dass sich Investitionen in die Mitarbeitenden und in nachhaltige Projekte langfristig auszahlen.

Tarifanpassungen überfällig

Auf der Ertragsseite besteht durch die nicht kostendeckenden Tarife weiterhin eine erhebliche Unterfinanzierung. Die geltenden Tarife DRG (stationäre Leistungen) und Tarmed (ambulante Leistungen) decken die erbrachten Leistungen nicht vollständig und gelten die Teuerung nicht ab.

Dazu Stadtrat Andreas Hauri: «Die Unterfinanzierung durch die aktuelle Tarifsituation belastet das Stadtspital Zürich wie die öffentlichen Zentrumsspitäler der Schweiz stark. Die Tarifpolitik erschwert die angestrebte Verschiebung von stationären zu ambulanten Leistungen. Kostendeckende Tarife sind zwingend notwendig für die nachhaltige Sicherung der Gesundheitsversorgung.»

Quelle: Medienmitteilung Stadtspital Zürich