Kirchen
Hoffnungsvoll
28. Juni 2017 — Eingesandter Artikel
Liebe Wipkingerinnen und Wipkinger
Beim Aufräumen im Büro fiel mir kürzlich eine Geschichte in die Hände, welche mich immer wieder nachdenklich stimmt und fasziniert. Gerne möchte ich diese Lebensweisheit mit Ihnen teilen: Ein alter und weiser Indianerhäuptling sitzt eines Abends mit seinem Sohn zusammen und erzählt ihm über seine Erfahrungen im Leben. «Weisst du, im Leben eines jeden Menschen gibt es zwei innere Wölfe, die ständig miteinander ringen und kämpfen. Der eine Wolf ist böse. Er arbeitet mit Trennung, Angst, Schuld, Verleugnung, Zwietracht, Neid, Überheblichkeit, Feindschaft und Angst. Der andere Wolf ist der ˂gute˃ Wolf. Er setzt auf Vertrauen, Offenheit, Liebe, Wohlwollen, Güte, Verständnis, Freundschaft, Friede, Hoffnung und Freude». Der Enkel schaut nachdenklich in die züngelnden Flammen des auflodernden Feuers. Nach einer Weile fragt er: «Und welcher der beiden Wölfe wird gewinnen, Grossvater?». Der Häuptling schaute ihn eindringlich an und sagte: «Derjenige, den du fütterst!».
Die Lebenswahrheit, die in dieser schönen Geschichte steckt, erleben wir immer wieder auch mitten im Alltag. Wenn wir nur den negativen Geschichten des Alltages Raum geben, diesen Teil des Lebens «füttern», werden wir irgendwann depressiv, zieht es uns «hinunter». Wenn wir aber all den wunderschönen Ereignissen, die ja immer auch da sind, Raum geben, dann sieht das Leben plötzlich ganz anders aus. In Guthirt möchten wir den guten Wolf ganz entschieden füttern und laden die Leute ein, uns ihre Hoffnungsgeschichten, ihre Hoffnungsbilder, ihre Hoffnungssprüche, von ihren Hoffnungsträgern zu erzählen. Die Menschen füllen eine Karte aus und wir hängen sie in der Kirche an eine farbige Papierblume. Inzwischen hängen bei uns bereits entsprechend viele bunte Hoffnungszeichen. Kommen Sie mal an einem heissen Sommertag in die wohltuend kühle Guthirtkirche! Sehen Sie sich all die Hoffnungsgeschichten an. Ich bin überzeugt, es wird Ihnen gut tun. Sie wissen schon: Der Wolf, den Sie füttern, gewinnt!
Beat Häfliger, Pfarrer
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