Kultur
Im Tanzhaus: «Daughter of Freedom»
Anfang Februar findet die Veranstaltung «Show-Off» wieder statt, mit der das Tanzhaus Zürich den lokalen Nachwuchs fördert. Der «Wipkinger» erhaschte einen Blick hinter die Kulissen von einem der drei Kurzstücke.
28. Januar 2025 — Jina Vracko
Die Kurzstücke-Plattform «Show-Off» wurde 2017 vom Tanzhaus Zürich lanciert und richtet sich an den Nachwuchs: Jedes Jahr werden Zürcher Tanzschaffende aufgerufen, sich mit einem Kurzkonzept für den Anlass im Tanzhaus Zürich zu bewerben. Das Thema, mit dem sich die diesjährigen Teilnehmenden auf vielfältige Weise beschäftigen, lautet «Bedürfnisse».
Drei Kunstschaffende oder Gruppen mit maximal drei Personen wurden von einer Jury, bestehend aus zwei Personen aus dem Tanzhaus-Team, ausgewählt. Eines der diesjährig ausgewählten Projekte heisst «Daughter of Freedom». Das Stück von Elisa Serrano, Vanessa Morandell und Ladina Whitehead setzt sich mit dem tiefen Bedürfnis nach Freiheit auseinander – nach Selbstbestimmung und authentischer Selbstentfaltung.
«Was hält uns davon ab, unser wahres Ich zu zeigen? Kennen wir unser wahres Ich überhaupt? Besonders als weiblich gelesene Personen bewegen wir uns oft in einem Spannungsfeld aus Erwartungen und inneren Sehnsüchten», heisst es in der Beschreibung.
Ein gemeinsamer Prozess
Serrano, Morandell und Whitehead kennen sich aus dem Tanzstudium im Tanzwerk101. Whitehead hat bereits mit einer der Tänzer*innen zusammengearbeitet, doch in der Konstellation, wie die drei beim «Show-Off» auftreten, ist es das erste Mal. «Trotzdem fühlt es sich an, als würden wir uns seit Ewigkeiten kennen», meint Serrano.
Für Whitehead ist dies ihr Debüt als Choreografin. Sie übernimmt die Leitung und trifft die künstlerischen Entscheidungen, die sich im Prozess ergeben. Das Konzept stammt von ihr, dennoch ist die Arbeit stark im Team verankert – vor allem, weil drei Tänzer*innen gemeinsam auf der Bühne stehen. Nichts entsteht im Alleingang. Es ist zudem entscheidend, dass jede Person eine authentische Bewegungssprache für sich findet.
Wertvolle Unterstützung
Wie auf der Website vom Tanzhaus Zürich nachzulesen ist, bietet die Plattform drei Wochen lang geteilte Probezeit, Austausch und ein professionelles Umfeld, um ein Kurzstück von maximal 20 Minuten zu erarbeiten, welches zum Abschluss dreimal öffentlich in einer Werkstattaufführung präsentiert wird.
Serrano, Morandell und Whitehead empfinden den Rahmen, in dem sie ihre Arbeit entwickeln dürfen, als «unterstützend und sehr herzlich». Dramaturgisch werden die Teilnehmenden von Teresa Vittucci (Tanz) und Lisa Letnasky (Dramaturgie) begleitet.
Gemeinsam mit zwei weiteren Gruppen gestalten sie den Präsentationsabend, der Einblicke in ihren kreativen Prozess gibt – ohne den Druck, ein fertig ausgearbeitetes Stück zeigen zu müssen.
Für die jungen Kunstschaffenden ist das «Show-Off» eine einmalige Gelegenheit, sozusagen ein Sprungbrett in die Schweizer Tanzszene. Die drei erwähnten Tänzer*innen freuen sich schon auf die Vorstellungen: «Alle kennen das Tanzhaus – umso mehr ist es für uns eine besondere Ehre, gerade hier auftreten zu dürfen!»
Nach dem «Show-Off» im Februar möchte die Gruppe ihr Stück gerne weiterentwickeln und sie träumt bereits davon, «Daughter of Freedom» auf verschiedenen nationalen und internationalen Bühnen zu präsentieren.
Show-Off
Mittwoch, 5., Donnerstag, 6., und Freitag, 7. Februar, 20-21.30 Uhr.
Fr. 35.- / 25.- / 15.-
Rollstuhlgängig.
Drei Stücke werden gezeigt:
DAS FLAMMENDE FAGOTT
I came for you
Ladina Amber Nimuë Whitehead
Daughter of Freedom
Nyala Liu Simpson & Noah Weber
unstableism
Weitere Informationen: Tanzhaus Zürich
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