Dallel Idri ist Schneiderin aus Leidenschaft und von internationalem Format. Bei ihr in Wipkingen lässt nicht nur die Nachbarin ihre Bluse ausbessern, auch Stefanie Heinzmann lässt sich dort ein Showkostüm auf den Leib schneidern. Und in der Serie «Alarm für Cobra 11» werden Jacken aus dem Hause Idri getragen. «Ich sage meiner Kundschaft immer, ich mache jeden Wunsch wahr», sagt Dallel Idri lächelnd. Ihr Atelier führt sie seit acht Jahren am Röschibachplatz.

Anfang Juni wurde dieser Ort zum Schauplatz eines Einbruchs: Als Dallel Idri eines Morgens ihr Geschäft betrat, war die Kasse aufgebrochen. «Die Einbrecher kamen durch das offene Kippfenster vom Hinterhof rein», erzählt sie. Dieses sei recht hoch gelegen, daher rechnete sie mit keinem unerlaubten Eindringen. «Der Dieb muss eine Leiter benutzt und sich mit diesen Fenstern ausgekannt haben.» Rund 500 Franken wurden gestohlen, sonst nichts.

«Die Täter waren nur auf das Geld aus», sagt sie. Gegenüber dem «Höngger Wipkinger» äussert sie die Vermutung, dass jemand aus dem Quartier verantwortlich sein könnte. «Diese Person musste wissen, wo und wie sie einsteigen kann und wann ich nicht da bin.»

Das Modeatelier Idri ist nicht das einzige Fachgeschäft, das jüngst in Wipkingen ins Visier von Einbrechern geriet. Auch im Bioladen L’Ultimo Bacio an der Nordstrasse wurde vor einigen Wochen eingebrochen. Inhaber Dominik Hungerbühler teilt mit, bei ihm wurde die Videoüberwachung zerstört, zwei Türen wurden aufgebrochen und es wurde Geld entwendet. Ein Tresor wurde beschädigt, konnte aber nicht geöffnet werden. Den Sachschaden beziffert Hungerbühler auf rund 15 000 Franken.

Der Redaktion wurden zwei weitere Einbrüche in dieser Zeitspanne gemeldet. Allerdings liessen sich diese auf Nachfrage nicht bestätigen. Die Stadtpolizei Zürich hat Kenntnis von den Einbrüchen im Modeatelier und im Bioladen, die Ermittlungen laufen. Von einer Einbruchserie könne aber nicht die Rede sein. In den letzten zwölf Wochen war Wipkingen mit 3 Prozent aller Einbrüche und Einschleichdiebstähle in der Stadt weniger belastet, wie es auf Anfrage heisst.

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Dallel Idri gesteht, dass sie heute ein mulmiges Gefühl habe, wenn sie morgens alleine das Atelier betrete. Die Liegenschaftsverwaltung habe es bislang abgelehnt, ein Gitter vor dem besagten Kippfenster zu installieren.
Doch die Designerin lässt sich nicht beirren. Bereits während des Besuchs dieser Zeitung gab sich die Kundschaft die Klinke in die Hand.