Politik
Individualbesteuerung Jetzt!
Wer heiratet, zahlt mehr Steuern. Die Auswirkungen dieser «Heiratsstrafe» sind gravierend, insbesondere für Familien und junge Mütter. Schon seit Jahren versucht die FDP, diesem Umstand ein Ende zu setzen und die Individualbesteuerung einzuführen. Mit einer Volksinitiative soll diesem Anliegen nun noch mehr Schub verliehen werden.
30. Juni 2021 — Eingesandter Artikel
Heute werden in der Schweiz verheiratete Paare wie auch Paare in einer eingetragenen Partnerschaft gemeinsam besteuert. Aufgrund der Zusammenrechnung der Einkommen für die Steuern steigt auch der Steuersatz. In der Folge müssen diese Paare auf Bundesebene mehr Steuern zahlen als Konkubinatspaare, was höchst unfair ist. Dieses Phänomen wird auch «Heiratsstrafe» genannt.
Systemmangel mit Konsequenzen
Die Heiratsstrafe führt vor allem in verheirateten Familien mit Kindern oft dazu, dass – immer noch überwiegend – Frauen ihre Arbeit reduzieren oder gar aufgeben. Das ist inakzeptabel, denn gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sollte das Schweizer Potenzial von qualifizierten Frauen genutzt und nicht mit negativen finanziellen Anreizen ausgebremst werden.
Wenn Kinderbetreuung auch während der Arbeitszeit erforderlich ist, wirkt sich die Heiratsstrafe doppelt negativ aus: in Form von hohen Kinderbetreuungskosten, welche meist auf dem Einkommen in der Steuererklärung beruhen, und hohen Steuerrechnungen. Steuerabzüge für die Kinderbetreuung sind kaum möglich. Im schlimmsten Fall haben Familien so weniger Geld, obwohl sie mehr arbeiten. Ein Zweiteinkommen lohnt sich folglich nicht oder nur begrenzt.
Langsames Bundesbern
Die Einführung der Individualbesteuerung wurde von der FDP seit 1984 immer wieder gefordert. Trotz mehrerer parlamentarischer Vorstösse wurden in Bern bisher keine nennenswerten Fortschritte erzielt. Gerade jüngst hat Finanzminister Maurer erneut auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet. Wenn dies so weitergeht, wird die Heiratsstrafe nie abgeschafft werden. Deshalb haben die FDP-Frauen nun eine eidgenössische Volksinitiative «Für eine zivilstandsunabhängige Individualbesteuerung (Steuergerechtigkeits-Initiative)» lanciert.
Auch die FDP Zürich 10 sammelt fleissig mit, zuletzt an einer Standaktion am Meierhofplatz. Interessierte können sich gerne bei Vizepräsidentin Simone Ursprung melden. Als nächstes findet am Samstag, 3. Juli, ein grosser Sammeltag auf dem Sechseläutenplatz statt.
Simone Ursprung
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