Ja – für eine Lösung am Rosengarten statt Fake News

Das Gesamtprojekt «Rosengartentram und Rosengartentunnel», über das am 9. Februar 2020 abgestimmt wird, ist ein guter Kompromiss und die grosse Chance, endlich den Zustand am Rosengarten zu verbessern und das gespaltene Quartier wieder zu verbinden.

So soll es dereinst im unteren Bereich der Rosengartenstrasse aussehen.

Die Rosengartenachse ist für den Raum Zürich von grosser Bedeutung. Sie verbindet verschiedene Wohn- und Arbeitsgebiete in Zürich Nord und in Zürich West sowie mit umliegenden, wachsenden Gemeinden. Im näheren Einzugsbereich dieser Verkehrsachse wohnen rund 320000 Personen und es arbeiten rund 284000 Personen, was knapp 30 Prozent aller Beschäftigten im Kanton ausmacht. Diese Arbeitsplätze müssen unbedingt erhalten bleiben. Darum der Ansatz: Bringt man den motorisierten Verkehr unter den Boden, beruhigt dies das Quartier, und über dem Boden gibt es Platz für Fussgänger, Velofahrer und vor allem für ein leistungsstarkes Tram.

Fake News «Tunnel für eine Milliarde Franken»

Die Gegner des Gesamtprojekts bringen als Hauptargument «Tunnel für eine Milliarde Franken» ein. Das Gesamtprojekt beinhaltet aber 3,1 Kilometer Tram-Neubaustrecke und einen 2,3 Kilometer langen Tunnel. Vergleicht man diese Gesamtkosten von 1,148 Millionen mit ähnlichen, nicht umstrittenen Projekten der letzten Zeit, liegen die Kosten im annehmbaren Bereich. Zudem wird damit ein ganzes Quartier aufgewertet, durch weniger Abgas- und Lärmemissionen und insbesondere durch die Möglichkeit, als Fussgänger die Strasse wieder queren zu können. Zum Kostenvergleich: Die Einhausung Schwamendingen kostet 450 Millionen für 940 Meter und das Tram Hardbrücke kostete 130 Millionen für gerade einmal 700 Meter Tram-Neubaustrecke. Ausserdem ist bereits genug Geld im Verkehrsfonds für dieses und andere geplante Projekte.

Mehr Bevölkerung, mehr öV-Passagiere

Das Gebiet rund um den Rosengarten ist ein Wachstumsgebiet. Das Bevölkerungs- und Mobilitätswachstum soll mit den neuen Tramlinien aufgefangen werden. Die Buslinien können heute 1900 Personen pro Stunde und Richtung befördern, die im Projekt enthaltenen Tramlinien können mit 3500 Personen pro Stunde und Richtung massiv mehr Personen befördern.
Wer das Projekt ablehnt, zementiert den Status Quo mit 56’000 Fahrzeugen pro Tag oberirdisch durch ein Wohnquartier für weitere Jahrzehnte und verhindert den nötigen Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Das Projekt gibt es nur als Kombination von Tram und Tunnel, denn nur ein Tram auf dem Rosengarten, ohne eine Lösung für den motorisierten Verkehr, wurde bereits bei der Volksabstimmung 2010 mit 65,9 Prozent Nein-Stimmen verworfen. Die Wermutstropfen der Tunnelportale am Wipkingerplatz und die Umleitungen während der Bauphase müssen dafür halt in Kauf genommen werden.

Martina Zürcher, Gemeinderätin und Präsidentin FDP Kreis 10

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