Ja zu Tagesschulen mit ausreichenden Mitteln

Die flächendeckende Einführung der Tagesschulen ist ein finanzieller Kraftakt. Doch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Chancengleichheit in der Bildung sind wichtig. Die Finanzierbarkeit für Familien mit kleinem und mittlerem Einkommen ein Akt der Solidarität.

Claudia Rabelbauer, EVP

Die gesellschaftlichen Realitäten lassen die EVP die definitive Einführung der Tagesschulen befürworten. Die Gleichstellung von Mann und Frau erfordert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die schulergänzende Kinderbetreuung bildet ein wichtiger Grundpfeiler. Dies gelingt jedoch nur, wenn die Betreuung für alle bezahlbar ist, was auch die Chancengleichheit erhöht. Die EVP unterstützt deshalb die parlamentarischen Vorstösse zur Minderung der Kosten für die Eltern. Die Integrationskraft der Volksschule und die soziale Durchmischung sind nur möglich, wenn die Kosten für Eltern mit kleinem und mittlerem Einkommen tragbar sind. Diese Integrationsleistung der Volksschule trägt wesentlich zum gesellschaftlichen Gelingen und sozialem Frieden bei.

Tagesschulen fördern die Chancengleichheit

Was sich in den Kinderkrippen zeigt, setzt sich in der schulergänzenden Kinderbetreuung fort. Kinder lernen von Kindern. Gerade für Kinder mit Migrationshintergrund ist es besonders wichtig, dass sie durch die Ganztagessbetreuung Deutsch lernen und in einem spielerischen Rahmen mit professioneller Begleitung Selbst- und Sozialkompetenzen erwerben können. Dabei spielt die Beziehung zum Schulpersonal eine wesentliche Rolle. Diese kann durch die Ganztagesbetreuung in der Freizeit intensiviert und in einem persönlicheren Kontext als nur im Unterricht gepflegt werden, was sowohl für die Schülerinnen und Schüler wie auch für das Schulpersonal ein Gewinn ist. Dabei ist es aber wichtig, dass genug personelle Ressourcen vorhanden sind und dass es Rückzugsmöglichkeiten und genug Platz gibt, damit die Kinder auch mal zur Ruhe kommen können. Die Aufgabenhilfen sind ein weiterer wichtiger Punkt zur Erreichung der Chancengleichheit. Besonders Familien mit Migrationshintergrund, die in der deutschen Sprache nicht sattelfest sind, haben teils Mühe, ihre Sprösslinge bei den Hausaufgaben zu unterstützen. Wenn die Aufgaben in der Schule erledigt werden können, ist das eine Entlastung für alle.

Bedürfnisgerechte Mittagspausen

Die EVP unterstützt die Variante mit den flexibleren Mittagspausen. Die Schulen erhalten so die Möglichkeit, je nach Bedürfnis der Eltern, die Mittagspausen bis zu 100 Minuten auszudehnen. Dies kommt dem Umstand entgegen, dass viele Eltern Teilzeit arbeiten und der Mittagstisch innerhalb der Familie nach wie vor einem Bedürfnis entspricht. Damit dies aber überhaupt möglich bleibt, soll die Mittagspause weiterhin mindestens 80 Minuten betragen. Im Interesse der Kinder und Eltern ist die EVP bereit, die Mehrkosten der ausgedehnteren Mittagszeit aufzuwenden. Tagesschulen sollen zur Qualität einer guten Grundbildung beitragen und nicht zu Sparübungen verkommen.

Claudia Rabelbauer, Gemeinderätin EVP

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