Kinder & Jugend
Jugend und Kultur in der OJA
Ich arbeite seit September als Praktikant bei der OJA und bis jetzt hatte ich das Team noch nie so gespannt erlebt wie heute. Eingeladen waren am 1. November im Jugendraum Wipkingen alle, die in den letzten elf Jahren zusammen mit der OJA Kultur gelebt, erfahren oder weitergegeben haben.
9. Dezember 2019 — Eingesandter Artikel
Orlando von der Band Cleanslate sitzt draussen am Tisch, wo ich ihn frage, ob er mir etwas über die Band erzählen will.: Er sagt: «Ich spiele Bass in der Band Cleanslateund wenn wir fertig gespielt haben, gibt’s noch einen geilen Jam»… was am späteren Abend dann auch der Fall sein wird. Orlando ist über den Treff mit der OJA in Kontakt gekommen: «Ja dort bin ich hingegangen, um meine Hausaufgaben und andere Sachen zu machen. Da habe ich die OJA kennengelernt und wir konnten einige Konzerte veranstalten im Planet5.». Jetzt haben sie ein Konzert nach dem anderen. Das sei richtig cool. Er wünsche sich nur, länger als bis 24 Uhr spielen zu dürfen.
Auch Helin treffe ich an diesem Jubiläumsfest. Durch eine Kollegin lernte sie die OJA als Ort zum «Chillen» kennen: «Meine Kollegin hat dann auch einmal von den Leitern erzählt. Diese habe ich dann kennengelernt und fand sie cool. Das motivierte mich voll, dort noch öfters über den Mittag chillen zu gehen. Es waren mega korrekte Leute, alle!» Auf meine Frage, was sie mit «korrekt» meint, antwortet sie: «Ja die Leute haben es einfach gecheckt. Was das Soziale angeht, wissen sie einfach Bescheid und sind mega empathievoll. Man kann sehr gut mit ihnen sprechen und das ist halt als Jugendlicher nicht überall der Fall. Man hat halt einen gewissen Respekt vor den Erwachsenen, vielleicht auch eine gewisse Angst, und auch Angst, erwachsen zu werden». Es sei cool, wenn das jemand wirklich verstehe. Weiter erzählt sie mir von einem Computerbau-Workshop, in dem sie ihre Leidenschaft zum Gamen aus einer ganz neuen Sicht entdeckte. Neu sei heute die Akzeptanz gegenüber gamenden Mädchen: «Es war auch nicht immer so, momentan ist die Welt offener geworden, habe ich das Gefühl. Früher war es als gamendes Mädchen nicht so, wie soll ich sagen, nicht so cool gewesen».
Foscky kommt gerade von der Bühne. Sein Lachen sowie seine offene und präsente Art sind mir schon von Anfang an aufgefallen. Auf meine Frage, wie er zur OJA gekommen ist, erzählt er mir: «Ich bin an ein Open Mic im Planet5 gegangen, wo Lukas gerade einen Freestyle-Rap-Part präsentierte. Ich war da mit dem Snoopy-T-Shirt und dem Getränk in der Hand und dann baute Luki den Snoopy und das Getränk in den Freestyle Rap ein. Da bin ich so kurz stehen geblieben und dachte, was, so geil!» Später ist er auf mich zugekommen, hat mich angesprochen und mir erklärt, dass der ganze Anlass von der OJA organisiert sei. «Von da an ist es nicht lange gegangen, bis ich das erste Mal mit Markus von der OJA zusammengesessen bin, wegen des Bounce Bounce Openairs. So hat es angefangen».
Ich konnte auch noch kurz mit der jungen Rapperin Nova sprechen. Sie hat ihr Abschlussprojekt zusammen mit der OJA im Jugendraum Wipkingen organisiert. Mit gekonntem Lächeln und starker Stimme sorgt sie kurz für Ruhe in der Gruppe und wendet sich wieder mir zu. «Sie haben mir halt mega lieb ein Angebot gemacht, dass ich gerne wieder einen solchen Event organisieren soll», meint sie, «und ich habe auch schon ein, zwei Ideen für die Zukunft».
Lukas aus Wipkingen und Didi, ein anderer Rapper aus Zürich, lerne ich in meinem nächsten Interview kennen. Sie erzählen mir von der OJA und der bis heute anhaltenden Freundschaft zwischen ihnen. Lukas erzählt von seiner ersten CD, die er zusammen mit der OJA aufnehmen konnte. «Später habe ich das Open Mic im Planet5 organisiert und ja, da, beim Open Mic, habe ich über die Jahre extrem viele Leute auch für das spätere Leben kennengelernt». Didi meint: «Luki hat mich für das Open Mic angefragt, um da aufzutreten». Da sei er ungefähr 16 und Luki 15 Jahre alt gewesen. Da hätten sie sich getroffen und hätten das zusammen gemacht. «Es ist eine starke Freundschaft entstanden, so zehn Jahre jetzt, man sieht sich immer noch. Das ist einfach legendär».
Eingesandt von Noah Eugster
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