Die Bibel – ein Zeitzeugnis?

Pfarrerin Yvonne Meitner vom reformierten Kirchenkreis zehn über die Bibel und wie diese gelesen werden kann.

Pfarrerin Yvonne Meitner. (Foto: zvg)

Hier eine interessante These des Theologen Manuel Schmid:

«… das Evangelium (resp. die Bibel) ist immer kulturbedingt und zeitgeistgeprägt, und das ist gut so: alles andere wäre ein Verrat an der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, der in Zeit(geist) und Raum eintritt, um uns zu begegnen …»

Ist diese Sichtweise für Sie neu? Im Theologiestudium lernte ich ebenfalls, dass die Bibel immer im Zusammenhang mit der Zeit, in welcher der entsprechende Text geschrieben worden ist, zu betrachten ist. Oder wie es der Reformator Zwingli formuliert hat: «Die Bibel ist überall darauf angewiesen, dass man, um sie zu verstehen, unterscheiden kann zwischen wörtlicher und sinngemässer Bedeutung.»

Das entlastet in meinen Augen. Aus dieser Perspektive spielt es beispielsweise keine Rolle, ob wirklich 5000 Männer von fünf Broten und zwei Fischen satt geworden sind, wie es im Markusevangelium steht.

Letztlich ist es der Geist Gottes, welcher die Worte der Bibel lebendig und zu einem Wort Gottes für die jeweilige Leser*innen macht. Was ist die Bibel für Sie?

Pfarrerin Yvonne Meitner

Ein redaktioneller Beitrag vom Kirchenkreis zehn

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