Kirchen
Katholische Kirche stärkt die interreligiöse Zusammenarbeit
Die nicht anerkannten Religionsgemeinschaften sollen finanzielle Unterstützung erhalten: Das Parlament der Katholischen Kirche im Kanton Zürich hat entschieden, bis und mit 2031 Gelder von maximal einer Million Franken jährlich zur Verfügung zu stellen.
11. November 2025 — MM (Medienmitteilung)
Laut einer Medienmitteilung hat das Parlament der Katholischen Kirche entschieden, den nicht anerkannten Religionsgemeinschaften für eine Übergangszeit bis und mit 2031 Gelder von maximal einer Million Franken jährlich zur Verfügung zu stellen. Über die Vergabe wird gemeinsam mit der Direktion für Justiz entschieden. Dies berichtet
Seit Jahren pflegt die Katholische Kirche im Kanton Zürich nicht nur das ökumenische Miteinander mit der Reformierten Kirche, sondern auch die Zusammenarbeit und den Austausch auf interreligiöser Basis. Zu den erfolgreich eingeführten interreligiösen Projekten gehören die Seelsorgeangebote in Spitälern, Gefängnissen und den Bundesasylzentren, wo die Kirche mit dem Verband islamischer Organisationen Zürich (VIOZ) und dem Verband der orthodoxen Kirchen (VOK) schon lange zusammenarbeitet.
Synode unterstützt die Anträge
Die offizielle Bestätigung des Vergabeprozederes gilt für eine Übergangszeit von 2026 bis 2031, bis der Kanton Zürich entsprechende gesetzliche Grundlagen zur Finanzierung der nicht anerkannten Religionsgemeinschaften geschaffen haben sollte, wie die Medienmitteilung erklärt. Nach intensiver Debatte wurden die vorgesehenen Mittel aus dem Staatsbeitrag deutlich mit 62 Ja- zu 11 Nein-Stimmen und 12 Enthaltungen (VIOZ) und 77 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen (VOK) angenommen.
Im Jahr 2026 unterstützt die Katholische Kirche im Kanton Zürich die VIOZ mit 786’237.50 Franken, den VOK mit 199’763 Franken. Alle Gelder fliessen ausschliesslich in Aufgaben der entsprechenden Religionsgemeinschaften, die nach gründlicher Prüfung durch Kanton und Kirchen im gesamtgesellschaftlichen Interesse sind (wie etwa Seelsorge in Spitälern und Gefängnissen). Kleinere Projekte einer buddhistischen Gemeinschaft sowie einem Verband von Freikirchen wurden bereits in Eigenkompetenz der Exekutive bewilligt.
Stärkung des religiösen Friedens
Regierungsrätin Jacqueline Fehr äusserte sich noch am Donnerstagabend: «Ich freue mich über den klaren Entscheid der Synode der katholischen Kirche im Kanton Zürich und danke allen, die sich dafür eingesetzt haben. Die Synode stärkt damit den religiösen Frieden und die interreligiöse Zusammenarbeit. Das ist ein wichtiges Zeichen in der aktuellen Zeit.»
Auch Synodalratspräsident Raphael J.-P. Meyer begrüsst den getroffenen Entscheid: «Die Synode hat heute ein deutliches Signal gesetzt: Integration gelingt nicht durch Abgrenzung, sondern durch Zusammenarbeit. Mit der Unterstützung von VIOZ und VOK stärken wir die zentralen Ansprechpartner der muslimischen und der orthodoxen Gemeinschaften im Kanton Zürich. Der gewählte Weg ermöglicht eine Fortsetzung der bewährten interreligiösen Zusammenarbeit.»
Laut Medienmitteilung spricht Muris Begovic, Präsident der VIOZ von einem historischen Schritt: «Heute hat die Synode der römisch-katholischen Körperschaft des Kantons Zürich Geschichte geschrieben.» Mit dem Ja zur Unterstützung nicht-anerkannter Religionsgemeinschaften – darunter auch der VIOZ – sende die Synode ein starkes Zeichen für ein Miteinander auf Augenhöhe und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Kanton.
Weiter hat die Synode ein neues Baubeitragsreglement verabschiedet, das Investitionen in ökologische Baumassnahmen besonders fördert. Neu wurde Madeline Kuster, Horgen, in die Geschäftsleitung der Synode gewählt als Ersatz für Massimo De Salvador.

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