Kultur
Ländler ganz ohne kitschige Folklore
Der Höngger Musiker Pirmin Huber wagt die Fusion zwischen Ländler und modernen Klängen. Gemeinsam mit seiner Verlobten Ramona Fattini organisiert er nun eine Konzertreihe im «Weissen Wind».
23. November 2023 — Redaktion Wipkinger
Ländler? Ist das nicht eher so ein Nischenprodukt? Dörfliche Folklore in traditionellen Trachten? Nicht nur. Es geht auch ganz anders: Das beweist der Höngger Kontrabassist Pirmin Huber. Er hat sich der volkstümlichen Musik verschrieben – mit dem Ziel, die Musikrichtung zu erweitern.
Also kombiniert er traditionelle Klänge mit modernen und groovigen Rhythmen – und schlägt damit eine Brücke zwischen Tradition und Moderne. «Zeitgenössische Volksmusik» nennt er selber seinen Musikstil, den er nicht nur in einer, sondern gleich in vier verschiedenen Gruppen und Konstellationen praktiziert.
Zum Beispiel mit dem Trio Ambäck, zu dem neben Huber noch der Schwyzerörgeler Markus Flückiger und der Violinist Andreas Gabriel gehören und das bereits mit Grössen wie Stephan Eicher auf der Bühne stand.
Schweizer Volksmusik auch in Japan beliebt
Der 36-Jährige hat vor 15 Jahren in Luzern die Musikhochschule besucht und dort Jazz und Kontrabass studiert. Heute lebt er von und für die Musik. Drei bis vier Konzerte gibt er im Schnitt mit seinen verschiedenen Bands pro Woche – und das nicht nur schweizweit, sondern zuweilen auch im Ausland.
So war er unlängst auf einer Konzerttour in Japan, wo Ländler offenbar einen hohen Stellenwert besitzen. Daneben komponiert er auf Auftragsbasis Musikstücke – etwa fürs Theater oder für Werbefilme.
Zürcher Konzertreihe
Unterstützt wird Huber bei den Projekten von seiner Verlobten Ramona Fattini. Sie ist Schauspielerin und momentan gerade in der jüngsten Produktion der Märchenbühne als Schneewittchen zu sehen. Im kommenden Jahr wird sie von Erich Vock und Hubert Spiess die Gesamtleitung der Märchenbühne übernehmen. Und ganz nebenbei organisiert sie nun mit Huber die Veranstaltungsreihe «ArtLändler».
Die Idee dazu kam ihr bei Recherchen zu einem Theaterprojekt. Zu diesem Zweck besuchte sie verschiedene mögliche Locations, unter anderem den «Weissen Wind». «Fürs Theater war der Ort nicht geeignet, aber uns gefiel die Idee einer Konzertreihe ausserordentlich gut», erinnert sich Fattini schmunzelnd. Also nahm sie die Organisation in die Hand, «denn Planen und Organisieren, das liegt mir», erklärt sie und buchte fünf Konzertabende mit den wechselnden Bands ihres Verlobten. Ergänzt werden die Konzerte jeweils durch eine Ausstellung eines/r Künstler*in.
Ländler auch in Höngg?
Doch wer weiss, vielleicht wird man auch bald in Höngg selbst in den Genuss einer «ArtLändler»-Veranstaltung kommen? Hier sind die beiden nämlich seit September zu Hause – und fühlen sich bereits sehr wohl. «Uns gefällt der dörfliche Charakter des Quartiers ausserordentlich gut, und gleichzeitig ist man sehr schnell in der Stadt», erklären sie ihr Verhältnis zu Höngg. Fehlen nur noch die passende Räumlichkeit und die Gelegenheit, um im Quartier moderne Ländler erklingen zu lassen.
Verlosung
Am 2. Dezember spielt Ambäck in der Reihe «ArtLändler» um 20 Uhr im «Weissen Wind». Wir verlosen 2 x 2 Karten. Wer diese gewinnen möchte, sendet bis am Dienstag, 28. November, eine E-Mail an mitmachen@hoengger.ch. Bitte den Betreff «Ländler» nicht vergessen. Viel Glück!
Karten: www.artlaendler.ch
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