Besetztes Postgebäude wieder geräumt

Es war ein kurzes Gastspiel: Eine Gruppierung namens «Der Squat» hat am Freitagabend, 2. Juni, das Gebäude am Wipkingerplatz besetzt. Kurze Zeit später räumte die Polizei die Liegenschaft.

Was aus dem Postgebäude wird, ist ungewiss. (Foto: Archiv Wipkinger Zeitung)

«Jetzt geht die Post ab» – das schrieb die Gruppierung «Der Squat» in einer Mitteilung, die an die Medien ging. Offenbar haben die «Pöstler*innen», wie sie sich auch nennen, am Abend vom Freitag, 2. Juni, das leerstehende Postgebäude am Wipkingerplatz besetzt. Allerdings nur für kurze Zeit, wie der Quartierverein Wipkingen auf seiner Website schreibt: Die Polizei war wenig später vor Ort und räumte die Liegenschaft.

Die Gruppierung erwähnte in ihrer Mitteilung zum «Einzug» auch die Besetzung des EWZ-Kesselhauses im vergangenen November: Man lasse sich am Wipkingerplatz nicht so einfach vertreiben wie damals. Dennoch war die jüngste Besetzung ein kurzes Gastspiel.

Die Argumente der Gruppierung sind bekannt: Der Raum in Zürich werde knapp und der bezahlbare Wohnraum sei rar. Weiter würden kulturelle Freiräume in der Innenstadt zusehends verschwinden.

«Der Squat» wollte laut eigenen Angaben das Gebäude am Wipkingerplatz zu neuem Leben erwecken. Geplant waren kulturelle und politische Veranstaltungen, welche solidarisch und frei von Konsumzwang seien.

Keine Verhandlungen

In einer zweiten Medienmitteilung nahmen die «Pöstler*innen» Stellung zur Räumung. Die Polizei sei kurz nach der Besetzung des ersten Stocks mit drei Einsatzfahrzeugen und Gummischrot aufgetaucht. Es konnten keine Verhandlungsgespräche mit der Post stattfinden.

Es sei eine weitere «Räumung auf Vorrat», so «Der Squat». Pläne zur Nutzung des alten Postgebäudes, das seit 2017 leer stehe, gäbe es nicht einmal ansatzweise, wie es in der Medienmitteilung weiter heisst. Die Gruppierung räumt ein, dass Besetzungen in der Stadt Zürich «schlichtweg keinen Platz mehr haben sollen.»

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