Lokales Gewerbe unterstützen

Das digitale Zeitalter, sinkende Umsätze, höhere Rohstoffpreise, fehlende Nachfolge und steigende Mietzinsen haben zur Folge, dass immer mehr Geschäfte in Zürich ihre Tore schliessen. Ein Gastbeitrag der Mitte Kreis &&10

Flohmarkt in Wipkingen. (Foto: zvg)

Von Daniel Weiss, Präsident Die Mitte Kreis 6&10

Zürich befindet sich im Wandel. Betriebe, welche die Identität einer Stadt prägen, verschwinden immer häufiger. Der wertvolle Boden wird zunehmend an Immobilienfonds und Konzerne verkauft. Die Stadt wiederum will nur Geschäfte unterstützen, die den passenden «Stallgeruch» haben.

$Zudem bedeuten die ständige Mitarbeiterrekrutierung eine zusätzliche Herausforderung. Schulleitungen, die auf Teufel komm raus die Gymnasialquote steigern wollen und Eltern, die den talentierten Handwerker im Kinde nicht sehen wollen, tragen indirekt zum Fachkräftemangel bei. Kein Wunder, dass kleinere Betriebe auch mangels Nachfolgelösung eingehen.

Aus der Stadt verdrängt

Das lokale Angebot hat sich vorwiegend in die Peripherie verlagert oder wurde ganz aus der Stadt verdrängt. Der gute alte Laden um die Ecke, der Dienstleister im Quartier, sie haben ihre Existenzberechtigung, zumal viele Menschen den direkten Austausch mit bekannten professionellen Gesichtern hinter der Theke schätzen.

Wenn man sich im Fachgeschäft beraten lässt, danach aber das Produkt über einen ausländischen Billiganbieter online bestellt, verschlechtert man die Situation zusätzlich. Zweifelsfrei schadet man mit diesen kurzlebigen Produkten der Umwelt.
Wipkingen verfügt mit einem Bioladen, der bis 23 Uhr geöffnet ist, einem Schuhmacher, einer Apotheke, einem Coiffeursalon, einem Blumenladen, einem Velomechaniker, einer Lokalzeitung und einem Wochenmarkt usw. noch beziehungsweise wieder über ein respektables Angebot.

Aber wo es keine Nachfrage gibt, entsteht oder bleibt kein Angebot. Wer alles nur auf die bösen Grossen schiebt, denkt nicht zu Ende. Es liegt eben auch an uns Quartierbewohnern, die Firmen in der Nachbarschaft zu berücksichtigen. Und alle, die ab dem Jahre 2026 nicht auf die 13. AHV-Rente angewiesen sind, könnten damit doch den Fachgeschäften im Kreis 10 vermehrt einen Einkaufsbesuch abstatten.

Auf zu den Quartierläden: Entdecken wir sie am besten heute noch und freuen uns auf ihre Auferstehung. Frohe Ostern.

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