Openair «Bounce Bounce»: Ein Kapitel endet, ein neues beginnt

Der beliebte Musik-Event im Schindlergutpark steht vor einem Wandel: Die Offene Jugendarbeit wird sich per 2025 aus der Organisation des Openairs zurückziehen. Ab 2025 übernimmt das junge OK die Leitung.

«Anarkia Tropikal» am Openair «Bounce Bounce» 2024. (Foto: Mirjam Rühle)

Ein Artikel von Mirjam Rühle

Am Wochenende fand zum 13. Mal das Openair «Bounce Bounce» statt. Das Projekt wurde im Jahr 2010 von einer Gruppe von Mädchen, gemeinsam mit der Offenen Jugendarbeit Kreis 6 & Wipkingen (OJA), ins Leben gerufen. Es war das Resultat einer Bedarfsanalyse. Die Jugendlichen wünschten sich mehr Action im Quartier und wollten den öffentlichen Raum positiv beleben.

«Bounce Bounce» sind Jugendliche und junge Erwachsene, die den Kreis 6 und Wipkingen mit mehr Lebensfreude und Musik bereichern wollen. Ihr Ziel ist es, ein fröhliches, schönes und alljährliches Openair im Schindlergutpark auf die Beine zu stellen. Dabei sollen sich neben bekannten Bands auch junge und lokale Musikerinnen austoben, Bühnenerfahrung sammeln und das Publikum mit toller Musik verwöhnen können.

Die diesjährige Ausgabe am vergangenen Wochenende war ein voller Erfolg. Trotz Regen und Schlamm kamen zahlreiche Besucherinnen, darunter viele Jugendliche, Familien und junge Erwachsene, in den Schindlergutpark, um die einzigartige Atmosphäre zu geniessen.

Das Festival konnte erneut überzeugen mit einem abwechslungsreichen Programm und einer gelungenen Mischung aus etablierten Acts und Nachwuchstalenten. Den Auftakt machte «Megafairy», eine junge, stimmgewaltige Coverband mit Musiker*innen aus dem Quartier. Es folgte «No Sex for Sandy» mit melodischen Klangwolken und Synthie-Pads. Als dritte Band spielte «Lele Gorri» kubanische Musik und brachte sogar die Sonne zum Strahlen.

«Anarkia Tropikal», eine Band voller Energie, Kraft und Freude, heizte mit afroamerikanischen Klängen, verschiedenen Cumbia-Stilen, Ska und mehr ein, bevor «Chichadelica» das perfekt passende DJ-Set zum Abschluss spielte. Das diesjährige «Bounce Bounce» wird in bester Erinnerung bleiben.

Neues Kapitel: Rückzug der Offenen Jugendarbeit

Nun, nach 14 Jahren, steht das Openair «Bounce Bounce» vor einem Wandel. Die Offene Jugendarbeit wird sich per 2025 aus der Organisation des Openairs zurückziehen und das junge OK selbstständig weiterziehen lassen. Der Grund für diesen Entscheid ist, dass die Besucherinnen sowie das Organisationskomitee immer älter werden und somit aus der Zielgruppe der Offenen Jugendarbeit herauswachsen.

Dieser Schritt markiert einen wichtigen Moment in der Geschichte des Festivals. Die OJA hat über all die Jahre viele Jugendliche begleitet, die das Openair mitorganisiert und mitgetragen haben. Einige der Organisatorinnen engagieren sich mittlerweile seit mehreren Jahren und tragen das Herzensprojekt zu einem grossen Teil bereits jetzt selbständig.

Helena Auchli, die Präsidentin des Vereins Openair «Bounce Bounce», ist zuversichtlich: «Wir haben ein motiviertes und cooles OK zusammen, das in den vergangenen Jahren schon ziemlich viel Erfahrung sammeln durfte. Klar ist es auch ein bisschen ein mulmiges Gefühl, die ganze Verantwortung zu übernehmen, doch wir rocken das!»

Blick in die Zukunft

Die Entscheidung, das junge OK künftig selbstständig arbeiten zu lassen, spiegelt das Vertrauen in die Fähigkeiten und das Engagement der jungen Organisatorinnen wider. Es ist ein Zeichen dafür, dass die jungen Erwachsenen, die das Festival seit Jahren prägen, bereit sind, die Verantwortung vollständig zu übernehmen und neue Wege zu gehen.

«Diese Entscheidung wird uns auch wieder neue Türen öffnen. Wir können unser Openair jetzt nochmals ganz umdenken und noch mehr nach unseren Wünschen gestalten» sagt Helena. Dank finanzieller Unterstützung der Stadt, verschiedener Stiftungen und Gönnerinnen konnte sich das Openair «Bounce Bounce» in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickeln.

Das «Bounce Bounce» hat es verstanden, vorwiegend Jugendliche, aber auch Erwachsene und Familien aus dem Kreis 6 und der Umgebung zusammenzubringen. So ist die Veranstaltung nun zu einer festen Grösse des Quartierlebens geworden. Mittlerweile wird der Event jeweils von rund 1000 Musikbegeisterten besucht.

Die kommende Ausgabe im Jahr 2025 wird somit die erste sein, die vollständig unter der Regie des jungen OK stattfinden wird. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich das Festival weiterentwickeln wird und welche neuen Impulse die Organisatorinnen einbringen werden.

Das Openair «Bounce Bounce» bleibt ein Leuchtturmprojekt, das zeigt, wie erfolgreich Jugendliche und junge Erwachsene kulturelle Events organisieren können. Es beweist, dass Engagement und Kreativität keine Altersgrenzen kennen und dass der öffentliche Raum durch Musik und Gemeinschaftsgefühl positiv belebt werden kann. Mit Spannung blicken wir in die Zukunft und freuen uns auf die nächsten Kapitel dieses besonderen Festivals.

Die jungen Organisatorinnen sind bereit, das «Bounce Bounce» weiterzuführen und in eine neue Ära zu führen. Wir danken dem OK für ihr riesiges Engagement für die Jugendlichen, die Kultur und das Quartier und wünschen viel Erfolg und Freude für die Zukunft.

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