Petition «Sichere Fussgängerstreifen»

Die Antwort des Stadtrats auf die Petition enttäuscht. Auf die rund 1000 Unterzeichnenden geht er gar nicht erst ein.

Der Mehrzweckstreifen an der Nordbrücke von oben (© Peter Baracchi)

Ein Artikel von Beni Weder

«Ein Konsens über das weitere Vorgehen konnte in der Stadtverwaltung noch nicht gefunden werden.» Mit diesem lapidaren Satz beantwortet der Stadtrat die vom Quartierverein Wipkingen eingereichte Petition «Sichere Fussgängerstreifen für unsere Kinder» auf der Nordstrasse, die sich für den Vortritt der Kinder beim Überqueren der stark befahrenen Strasse stark gemacht hatte. 

Die Verkehrssituation und die vielfältigen Mobilitätsbedürfnisse seien komplex, schreibt die zuständige Stadträtin. «Alle Varianten – von der Wiedereinführung von Fussgängerstreifen bis zur Einführung einer Begegnungszone werden zurzeit nochmals geprüft.»

Anliegen nicht ernst genommen – oder doch?

Anstatt auf die Bedenken aus dem Quartier ernsthaft einzugehen, wurde der Versuch einmal mehr als Erfolg gefeiert. Demnach beobachteten die städtischen Fachleute eine angeblich eingespielte Situation, gegenseitige Rücksichtnahme und eine gelebte sichere Koexistenz. Eine Erklärung, wie es denn möglich ist, dass 1000 Personen anderer Meinung sind, fehlt interessanterweise in der Antwort. Komisch auch, dass bei so eindeutigen Studienbefunden doch kein Konsens zustande kam.

Versuch beenden, Mitwirkungsverfahren vorgeschrieben

Der Quartierverein Wipkingen fordert daher, dass der als «zeitlich befristet» deklarierte «Versuch Mehrzweckstreifen» beendet wird, bis stadtintern eine Lösung gefunden wird. Dieses Strassenbauvorhaben muss gemäss Strassenverkehrsgesetz §12 und §13 ordentlich ausgeschrieben werden, damit sich die Bevölkerung im Mitwirkungsverfahren dazu äussern kann.

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