Selbstverteidigung und Makramee

Im Rahmen des «Kompliz:innen-Modell» kooperiert das Tanzhaus Zürich eng mit Einzelkünstler*innen oder Gruppen. Ein Ausblick auf die kommenden Monate.

«Sechs Schwestern» von Lea Moro. (Foto: Andrés Bucci/Lisa Biedlingmaier)

Das Tanzhaus Zürich setzt seit Anfang Jahr eine neue Art der Zusammenarbeit mit Kunstschaffenden um. Wie auf der Website des Tanzhauses nachzulesen ist, wurde das «Kompliz:innen-Modell» aufgrund des neuen Fördersystems von Stadt Zürich Kultur erarbeitet und es läuft vorerst bis zum Leitungswechsel Mitte 2026. Das schreibt das Tanzhaus Zürich in einer Mitteilung.

In diesem Rahmen wird sowohl der Nachwuchs gefördert, als auch bereits bestehende Partnerschaften gepflegt. Auch das Definieren des Umfangs und der Art der Zusammenarbeit gehört zum gemeinsamen Prozess. So gestalten die ausgewählten Kunstschaffenden das Tanzhaus-Programm aktiv mit, beispielsweise durch Produktionen, Residenzen, Recherche, Workshops, Coaching der Nachwuchsplattform Show-Off oder Mitarbeit im Dramaturgiepool.

Aktuell im Tanzhaus

Anfang Oktober zeigt der Komplize Amy Khalees mit seiner Company Below the Skin das Stück «Empty City – A Dance Odyssey», inspiriert von Kairos mysteriöser Totenstadt, wo Gräber und Mausoleen heute von Lebenden und Toten gemeinsam bewohnt werden. Sieben Menschen schaffen eine Performance, die Resilienz, Zusammenhalt und die transformative Kraft der Gemeinschaft feiert.

Auch Gastspiele werden zu sehen sein, wie der Medienmitteilung zu entnehmen ist. In der zweiten Hälfte Oktober werden zwei Stücke als Doppelabend gezeigt: Die beiden TPO Associated Artists Soraya Leila Emery und Neil Höhener kreierten je ein zeitgenössisches Tanzstück.

Und Mitte November bringt Rebecca Weingartner ein Tanzstück für Publikum ab 8 Jahren auf die Bühne: «SOLIDARITY!» zeigt drei Menschen, dessen Biografien so verschieden wie ihre Migrationsgeschichten sind – und sie alle haben schon das Gefühl erlebt, nicht dazuzugehören.

Kostenlose Specials

Neben den klassischen Aufführungsformaten gibt es sogenannte Specials. Diese vertiefen die Themen, mit welchen sich die Kompliz*innen beschäftigen. Specials gibt es in ganz verschiedenen Formaten. So findet von September bis Dezember zweimal monatlich ein kostenloser Selbstverteidigungskurs statt – denn Charlotte Mathiessen beschäftigt sich in ihrer nächsten Arbeit mit der Furcht.

Das Stück «Sechs Schwestern», welches am 5. November Premiere feiert, wird ebenfalls mit einem kostenlosen Special eingeläutet: Durch gemeinsames Lesen und Besprechen von Texten sowie dem Knüpfen von Makramee-Strängen widmet sich dieser Austausch am 7. Oktober der Praxis der Schwesterlichkeit.

Auch ein aussergewöhnliches Special bietet die Komplizin Soya, die sex-positive, feministische, vegane Drag Kuh. In «Try Walking in my Hooves» nimmt sie während ihrer Probezeit einzelne Tanzhaus-Kompliz*innen auf einen Spaziergang zu speziellen Orten in der Stadt mit, um sich mit ihnen über Nachhaltigkeit innerhalb und ausserhalb künstlerischer Prozessen auszutauschen, so auch wieder am 10. Oktober.

Quellen: Medienmitteilung und Website Tanzhaus

Kompliz*innen des Tanzhaus Zürich: Shows & Specials

Programm und Tickets: www.tanzhaus-zuerich.ch

Weitere Informationen zum Kompliz:innen-Modell: www.tanzhaus-zuerich.ch/zusammenarbeit/komplizinnen-model

Liste der Kompliz:innen bis Mitte 2026: www.tanzhaus-zuerich.ch/aktuell/details/und-die-komplizinnen-sind

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