Skate-Bike-City subito!

Mitte Mai präsentierte die ETH ein wegweisendes Projekt zur Zukunft des Verkehrs in der Stadt Zürich: Die Nutzung des Zürcher Strassenraums soll bis 2050 neu organisiert werden. Ein Beitrag der SP Zürich 10.

Die meisten Strassen in Zürich sollen bis 2050 halbiert werden: in eine Einbahnspur für Autos und eine Doppelspur für E-Bikes, Velos und E-Trottinetts. Das E-Bike-City-Projekt der ETH ist zukunftsweisend und muss für Zürich höchste Priorität haben. Noch gibt es bei der Stadt jedoch keine Planungsgruppe und verantwortliche Stelle für die E-Bike-City.

Bernhard Piller, Koordinator für Fuss- und Veloverkehr der Stadt Zürich, sagt: «Die Idee der E-Bike-City ist super, sie geht im Grundsatz in die gleiche Richtung wie die Ziele der Stadt Zürich.» Mit den Velovorzugsrouten und der Strategie Stadtraum und Mobilität 2040 sei man auf dem richtigen Weg. Als Vorbild für die Transformation dienen Amsterdam, Paris oder Kopenhagen.

Weniger als fünf Prozent realisiert

Die Realität auf Zürichs Strassen sieht jedoch weiterhin anders aus als in diesen Städten: Der Strassenraum wird von fahrenden und geparkten Autos dominiert, und der Umbau kommt nur schleppend voran. Obwohl die Velovorzugsrouten-Initiative vor fünf Jahren mit 70,5 Prozent der Stimmen angenommen wurde, sind heute von insgesamt 130 Kilometern Velovorzugsouten erst 4,3 Kilometer vollständig und 14,8 Kilometer teilweise umgesetzt.

Eine Kampagne der Auto- und Parkplatzlobby verzögert den Bau der Velorouten in vielen Quartieren mit Rekursen. Auch in Wipkingen und Höngg geht es wegen Einsprachen nur im Stautempo vorwärts. Die Umsetzung der Velovorzugsroute Höngg – Meierhofplatz – Escher-Wyss-Platz ist für das Jahr 2028 geplant. Piller sagt: «Wegen der Einsprachen beim Baurekursgericht ist der Baubeginn im Jahr 2028 jedoch gefährdet.»

Velovorzugsrouten für Höngg und Wipkingen

Via Rebbergstrasse ist eine zweite Veloroute im Kreis 10 geplant. Derzeit läuft die Planung für einen etwa 400 Meter langen Umbau in Höngg: Ein neues Wegstück für Velo- und Fussverkehr soll den Appenzellerweg mit dem Müseliweg verbinden. Die Stadt hat die Bevölkerung im März über die weiteren Schritte informiert – etwa 60 Personen kamen zur Infoveranstaltung in Höngg. Stimmen aus dem Publikum kritisierten, dass für die neue Veloroute Grünraum geopfert werden muss.

Anwohnende können im Jahr 2026 Einsprache gegen das Projekt erheben und damit die Realisierung dieses Teilprojektes um weitere Jahre verzögern. Die Umsetzung der Velovorzugsrouten zeigt auch in Höngg und Wipkingen: Der verkehrstechnische Umbau ist ein Beschwerden-Hindernislauf, aber die Richtung ist völlig klar: Mehr Platz für Velos, Skateboards und Trottinetts – und deutlich weniger Strassenraum für Autos.

Ein Beitrag von:

Iwan Schauwecker, Gemeinderats-kandidat SP Zürich 10

Redaktionelle Beiträge von:

Sozialdemokratische Partei Zürich 10, 8037 Zürich
info@sp10.ch, www.sp10.ch

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