So feierte die Jugend den Sommer

Es sind vielfältige Sommeraktivitäten: Die Offene Jugendarbeit Kreis 6 und Wipkingen hat Jugendliche aus dem Quartier gefragt, welcher Ferienbeschäftigung sie nachgingen.

Auch wenn das Springen von der Brücke verboten ist, hält das die Leute im Sommer nicht davon ab. (Foto: zvg)

Von Mirjam Rühle

Die Sommerferien sind eine Zeit der Freiheit für Jugendliche, eine Gelegenheit, die schulischen Verpflichtungen hinter sich zu lassen und Zeit mit Freundeninnen und Familie zu verbringen. Die Offene Jugendarbeit Kreis 6 & Wipkingen (OJA) bot während zwei Wochen in den Sommerferien verschiedene Aktivitäten im Treff an. Es gab Kino, Pasta-Essen, Frappé-Nachmittag; man konnte Virgin-Cocktails mixen oder Pizzas im Holzbackofen backen.

Das Angebot wurde vereinzelt genutzt, doch viele der Jugendlichen aus dem Kreis 6 und Wipkingen hatten ihre eigenen Pläne mit Freundinnen und/oder der Familie. Ein Interview mit Laura, Ben und Mina* gewährt Einblicke in die Aktivitäten, die Zürcher Jugendliche während der Ferienwochen beschäftigen.

«Es war mega cool»

Ben verbrachte drei Wochen in Zürich, eine Woche in den Bergen und eine Woche im Tessin. In Zürich waren gemeinsame Unternehmungen mit Freunden ein zentrales Element seiner Feriengestaltung. Tägliche Treffen, Fussballspielen auf dem Hardhof und Ausflüge in den Unteren Letten prägten seinen Alltag.

Ben erzählt: «Es war sehr cool hier in Zürich. Ich war eigentlich die ganze Zeit mit meinen Kollegen unterwegs. Wir waren jeden Tag draussen und gingen natürlich oft in den Unteren Letten. Wir haben sehr viele Badeausflüge gemacht, auch mit dem Zürcher Ferienpass, den wir uns alle organisiert hatten. Damit waren alle öVs gratis und es gab auch jegliche Vergünstigungen bei Eintritten zum Beispiel.» Sie haben auch Freibäder ausserhalb der Stadt besucht, berichtet Ben weiter. Neben den Badis in Kloten und Wallisellen zählte der Zehnmeter-Sprungturm in Dübendorf zu den Highlights.

Laura erzählt von ihren Ferien: «Ich war in Spanien und im Tessin. In Spanien war ich mit meiner Mutter und mit meinen Brüdern und dem Partner meiner Mutter. Dort treffen wir immer auch andere Familien mit Kindern. Im Tessin war ich mit meinem Vater, seiner Freundin und meiner grossen Schwester. Dort sind auch immer andere Familien, mit denen wir Ferien machen.»

Auch Mina berichtet freudig von ihren Ferien: «Es war mega cool! Ich war die ersten drei Wochen in Korsika. Die vierte war ich bei meinen Grosseltern in Deutschland; ein paar Tage bei den einen und dann bei den anderen. Die letzte Woche war ich in Zürich und da ging ich viel baden. Es war sooo heiss!»

Fussball und Surfen

Allgemein haben die Jugendlichen viel Sport gemacht. Sie hätten sich jeweils schon morgens zum Fussballspielen auf dem Hardhof getroffen, sagt Ben. Laura war oft surfen am Meer, ging skaten und spielte ebenfalls Fussball. Ben erinnert sich: «Einmal gingen wir am Freitagabend in die OJA und haben Pizza im Holzbackofen gemacht, gezockt und gechillt. War sehr cool!»

Die Familienferien führten Ben in die Berge und ins Tessin. Dort genoss er die Natur, unternahm Wanderungen und wagte Sprünge von Felsen und Brücken in Flüsse wie die Maggia und die Verzasca. Die Ferienaktivitäten seiner Freunde waren ebenso vielfältig. Die meisten blieben in Zürich, einige unternahmen kürzere Reisen ins nahe Ausland. «Es war immer jemand hier zum Abmachen», berichtet Ben zufrieden.

Auch andere Jugendliche haben dem Team der OJA von ihren Ferien berichtet. Vielen erging es ähnlich wie Laura, Mina oder Ben und seinen Kollegen. Einige verbrachten ihre Ferien an weitergelegenen Destinationen oder reisten gar zweimal weg; einmal mit der Mutter und einmal mit dem Vater. Das sei der Vorteil, wenn man getrennte Eltern habe, meinte eine Besucherin des Treffs lachend.

Trotz, oder gerade wegen der tollen Ferienerlebnisse äusserten die Jugendlichen wenig Begeisterung für den Schulbeginn. Die Vorfreude auf mehr Ferienzeit überwog die Aussicht auf die schulischen Verpflichtungen. Und so freuen sie sich schon jetzt auf die Herbstferien.

*Namen von der Redaktion geändert.

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