Tanzend ins neue Jahr

Die Leiterin des Tanzhaus Zürich, Catja Loepfe, im Interview über Vergangenes und Bevorstehendes. Das Tanzhaus konnte im Jahr 2017 sein 20-jähriges Bestehen feiern. Und mit dem Ersatzneubau, der im kommenden Jahr fertig gestellt sein wird, steht ein wichtiger Schritt bevor.

Strano Alessandro Schiattarella im Tanzhaus
Tanzhaus Blick von der Limmat
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Wir nähern uns dem Jahreswechsel. Wie war das Jahr 2017 für das Tanzhaus? Was waren erinnerungswürdige Momente?

Catja Loepfe: Es war ein bewegtes Jahr. Die Abstimmung vom 21. Mai wird uns immer in Erinnerung bleiben – inklusive der vorangehenden Wochen. Wir haben alle unsere Energien gebündelt und eine beachtliche Menge Komiteemitglieder mobilisiert. Im April hatten wir jeden Abend andere Künstlerinnen, Künstler und Formate zu Gast. Das Publikum dankte es uns mit viel Neugier und grosszügiger Offenheit. Und wir sind sehr dankbar für das positive Abstimmungsergebnis – es sichert die Zukunft der Institution.

2018 – was kommt, worauf freuen Sie sich?

Fast täglich sehen wir die Fortschritte des Ersatzneubaus. Mauern werden zu Proberäumen, Grundrisse entwickeln sich in Büroräumlichkeiten. Wir freuen uns riesig, sind wir doch fest davon überzeugt, dass das neue Haus dem Quartier und der professionellen Tanzszene einen grossen Mehrwert bringt. Das Café wird ein Treffpunkt für alle werden, und im Haus werden sämtliche Angebote wieder unter einem Dach vereint sein. Man trifft sich, tauscht aus und fühlt sich wohl.

Wie wird sich das «neue» Tanzhaus vom bestehenden unterscheiden?

Es ist ein grosser Unterschied, ob sich drei Proberäumlichkeiten weit weg in Altstetten oder an einem einzigen Ort vereinen. Es werden viel mehr Menschen ein und aus gehen, es wird ein lebendiger und fruchtbarer Austausch entstehen. Profis werden auf Laien treffen, Nachbarinnen und Nachbarn sich zum Kaffee treffen und Passanten und Passantinnen zufällig hängen bleiben. Das Programm wird sich dementsprechend öffnen, es werden Angebote für alle geboten sowie spontane Probemomente geöffnet. Das Abendprogramm dürfte mehr Aufmerksamkeit erhalten, da dem Haus insgesamt mehr Ausstrahlung zuteil kommt.

Haben Sie als Leiterin des Tanzhaus «Neujahrsvorsätze« für die Institution?

Für alle etwas dabei – noch mehr Offenheit und «full house».

Welche Programm-Highlights 2018 möchten Sie uns ans Herz legen?

Freitags finden bei uns sogenannte «Sharings» statt. Künstlerinnen und Künstler, die bei uns in Residenz sind, zeigen dabei ihre Arbeit einem interessierten Publikum. Man kann in einem lockerem und unkompliziertem Rahmen Einblicke in verschiedene Stufen künstlerischer Schaffensprozesse erhalten – von der offenen Probe bis zur fertigen Aufführung. Die Sharings kosten keinen Eintritt. Im Februar besucht uns das ROXY Birsfelden mit zwei Stücken aus seinem Programm, im März sind wir Teil des Festivals zürich moves! Es lohnt sich, auf unserer Webseite zu stöbern. Wir haben nebst Veranstaltungen zum Zuschauen auch Programmpunkte zum Mitmachen. Besonders ans Herz legen möchte ich der Leserschaft die freitägliche «Wild Card», ein offenes Training mit unterschiedlichem Inhalt – für alle, die bewegt in den Freitag starten wollen.

Das Interview führte Ines Maloigne.

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