Neues im Tanzhaus Zürich

Im Tanzhaus Zürich finden im November und Dezember spannende Veranstaltungen statt, darunter auch kostenlose und interaktive Anlässe.

Eines der Superheld*innen-Alter-Egos in der Installation «monsters». (Foto: Valerie Reding)

Bis Ende Jahr gibt es im Tanzhaus Zürich in Wipkingen diverse neue Aufführungen zu sehen, begleitet von Specials wie Workshops oder Diskussionen. Darunter sind viele Werke von Kunstschaffenden, die für das «Kompliz:innen-Modell» ausgewählt wurden, welches seit diesem Jahr vom Tanzhaus Zürich umgesetzt wird (der «Wipkinger» berichtete).

Anfang November wird «Sechs Schwestern» gezeigt. In diesem Stück begegnen sich drei Menschen bei der Arbeit und zugleich in ihrem gemeinsamen Wohnzimmer. Sie setzen Knoten für Knoten, träumen währenddessen von der Zukunft, sinnieren über das Glück, verzweifeln und schöpfen Hoffnung. Ihre Bewegungen des Knotens werden von einem Gewebe aus Tschechows «Drei Schwestern» und einer offenen Audiodeskription getragen.

Im Anschluss an die Aufführung vom 7. November findet ein thematisches Gespräch im Rahmen der choreografischen Arbeit von Lea Moro statt. Dazu sind Franziska Schutzbach, Autorin und Geschlechterforscherin, und Mandy Abou Shoak, Kantonsratsmitglied und diversitätsorientierte Organisationsbegleiterin, zum Gespräch eingeladen. Sie sprechen über die Schwesterlichkeit, die, wie auf der Website des Tanzhaus Zürich beschrieben, «keine Selbstverständlichkeit ist, sondern aktiv gegen patriarchale Strukturen erkämpft und geschaffen werden muss.»

Sprache und Tanz

Wie der Medienmitteilung zu entnehmen ist, wird das Stück «Sechs Schwestern» zudem durch den kostenlosen Workshop «Audiodeskription als choreografisches Tool» ergänzt. Audiodeskription (AD) eröffnet blinden und sehbeeinträchtigten Menschen den Zugang zu Tanz und Performance. Im Workshop wird erkundet, wie Tanz und Performance sprachlich vermittelt werden können und wie dadurch Teilhabe geschaffen wird. Geleitet von Lea Moro, Emmilou Roessling und Sirill Wallimann können die Teilnehmenden verschiedene Methoden ausprobieren und gemeinsam reflektieren.

Am 6. und 7. Dezember präsentiert Tanzhaus-Kompliz*in Valerie Reding das Werk «monsters», das Performance, Kunst, Klang und Text vereint. Gemeinsam mit Künstler*innen aus Buenos Aires, Lausanne, Los Angeles und Berlin hat Valerie Reding für diese Performance einen interdisziplinären, multisensorischen Raum geschaffen, der Missbrauchsgeschichten beleuchtet. Diese Installation kann am 7. und 8. Dezember jeweils am Nachmittag kostenlos erkundet werden.

Gemeinsames Erforschen

Abschliessend findet am 8. Dezember das Special «On Power and Love» statt, moderiert von Yuvviki Dioh und mit Salou Sadras, Robyn Iyongo und Valerie Reding. Die offene Diskussion über das Überleben von Missbrauch in Beziehungen, Systeme der Unterdrückung, Liebe, Heilung und Gemeinschaft wird gefolgt von Comfort Food und einem DJ-Set.

Und wer sich dafür interessiert, Einblicke in die Prozesse von Kunstschaffenden zu erhaschen, wird bei den kostenlosen Veranstaltungen, die «Sharing» genannt werden, fündig. Tänzer*innen, die gemeinsam Neues versuchen, oder Tanzhaus-Kompliz*innen, die neue Projekte erarbeiten, laden das Publikum ein, bei der Erforschung dabei zu sein.

Quellen: Medienmitteilung und Website Tanzhaus

Tanzhaus Zürich: Shows & Specials

Programm und Tickets: www.tanzhaus-zuerich.ch

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