Politik
«Tempo ist kein Taschentuch»
Baustellen soweit das Auge reicht: Für Gemeinderat Loïc Hurni ist das Mass im Kreis 10 überschritten. Unterhaltsarbeiten seien wichtig, aber nicht in diesem Masse. In einer weiteren Amtsperiode will er für eine bessere Koordination sorgen.
15. Dezember 2025 — Eingesandter Artikel
Ein Beitrag von Loïc Hurni, Gemeinderat & Gemeinderatskandidat
In Zürich jagt eine Baustelle die andere. Viele davon betreffen nicht einmal direkt den Hochbau, sondern den Tiefbau. Klar, der Strassenunterhalt ist wichtig. Tramschienen müssen ersetzt, Wasserrohre repariert und Leitungen fachgerecht isoliert werden. Emissionen wird man diesbezüglich nie verhindern können. Der springende Punkt ist, bei welcher Zeitdauer ist die Schmerzgrenze erreicht?
Stark betroffen sind unsere Nachbarn in Altstetten (Lindenplatz). Da wird eine Baustelle nach der anderen eröffnet. Eine sehr langwierige Angelegenheit, bei der auf die Bevölkerung nicht immer Rücksicht genommen wird. Parkplätze werden als Abstellplätze für den Bau gebraucht, da werden Material, aber auch Geräte zwischengelagert. Zudem ist es sehr schwierig als Fussgänger durch die Quartierstrassen zu gehen, weil gerade auf beiden Seiten die Gehwege gesperrt sind.
Ein anderer Punkt ist der stockende Verkehr. Man kommt in solchen Situationen nicht mehr richtig durch, dem Handwerker fehlen die Parkplätze und die Geschäfte sind nicht mehr einfach zu erreichen. Untragbar ist die Situation für Menschen mit einer Gehbehinderung.
Traurig, wenn wie am Neumühlequai, 40 alte schöne Rosskastanien gefällt werden müssen; nur damit dort eine temporäre Fahrspur erstellt werden kann.
Meine Mission im Gemeinderat
Auch bei uns in Wipkingen war das hiesige Gewerbe wegen Strassenarbeiten lange Zeit nicht mehr gut erreichbar. Die lokalen Geschäfte hatten mit massiven Umsatzeinbussen zu kämpfen.
Fast die gleiche Situation präsentiert sich mittlerweile auch in Höngg. Ein Grossteil der Wieslergasse und der Imbisbühlstrasse ist nicht mehr durchgängig für Autos und das Gewerbe. Ein Italienisches Restaurant befindet sich in der Nähe, aber auch ein Coiffeursalon sowie ein kleiner Laden sind von der Baustelle betroffen.
Unterhaltsarbeiten müssen sein. Es ist aber immer eine Frage des Masses und der Dauer. Im Gemeinderat will ich mich dafür einsetzen, dass die Koordination und Effizienz im Tiefbauamt endlich verbessert werden. Zudem muss die Stadt mit den lokalen Gewerbetreibenden eine pragmatische Lösung finden während solchen Tiefbauarbeiten. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche und taschentuchfreie Adventszeit.
Eingesandt von Die Mitte 6/10

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