Stadt
Unter Trachten
Unsere Praktikantin Nina Mossig machte sich Ende Juni auf zum Eidgenössischen Trachtenfest. Sie war eine von Tausenden, die den dreitägigen Event erlebten.
16. Juli 2024 — Redaktion Wipkinger
Ein Artikel von Nina Mossig
Als mir als Praktikantin beim «Höngger» mitgeteilt wurde, dass ich nach knapp drei Wochen Praktikum meinen ersten Artikel schreiben darf, erwartete ich eigentlich eine Geschichte über verschwundene Elefanten oder öffentliche Kühlschränke. Stattdessen sollte ich das Eidgenössische Trachtenfest in Zürich besuchen.
Dieses finde nur alle zwölf Jahre statt und ausserdem werden auch Leute aus Höngg dort sein. «Schau dir das doch mal an, mach ein paar Fotos und vielleicht kommt ja ein Artikel dabei heraus», flötete der Chefredaktor.
Na schön, bewaffnet mit einer Kamera und einem Screenshot des Geländeplans machte ich mich also am ersten der drei Tage auf den Weg in die Innenstadt, bereit, eine modische Zeitreise zu erleben. Die Trachtenpracht begann bereits im Tram zum Hauptbahnhof. Viele Leute in traditioneller Kleidung stiegen ein und besonders die Frauen mit ihren oft wallenden Röcken fielen auf. Das war sicher kuschelig bei gefühlten 30 Grad.
Tanz auf dem Bürkliplatz
So kam ich schliesslich beim Bürkliplatz an und reges Treiben empfing mich. Auf der Bühne wurde bereits Volksmusik zum Besten gegeben und von den Essensständen her wehte mir ein leckerer Duft von Älpermagronen und Bratwurst entgegen. Lichterketten und Girlanden, zwischen Bäumen und Ständen, wehten im Wind, der vom Zürichsee her kam.
Und wo man auch hinschaute: Trachten. Dazwischen auch Personen in ziviler Kleidung, die auf den Bänken voller Vorfreude Platz nahmen. Sie erwarteten den Tanzauftritt von Kindern der zweiten Primarstufe aus Höngg.
Schliesslich trat die «Klasse Fankhauser» aus dem Schulhaus Riedhof-Pünten mit einer Tanzperformance auf. Das Publikum konnte sich vor Begeisterung nicht auf den Plätzen halten: Mit gezücktem Smartphone standen viele Eltern vor der Bühne und filmten ihre Kleinen, schränkten dadurch jedoch die Sicht des restlichen Publikums ein, mich eingeschlossen.
Was ich jedoch zwischen den stolzen Mamis und Papis erblickte, war eine aufgestellte Kinderschaar, die passend zur Musik sechs einstudierte Choreografien präsentierte, was sehr niedlich war. Das war erst der Auftakt eines grossen Festes, das noch zwei weitere Tage anhielt.
Am Samstag stürzte sich der Chefredaktor selbst ins Getümmel. Beim Auftritt des Trachtenchors Schlieren auf der Gemüsebrücke traf er auf Brigitte Vetterli von der Trachtengruppe Höngg in schöner Höngger Tracht.
Der Besuch am Trachtenfest war für mich eine Überraschung. Und ich war nur eine unter vielen, vielen Menschen: So wurden insgesamt 150 000 Gäste gezählt, dazu 7000 Trachtenleute. Ein Höhepunkt folgte am Sonntag: Laut der Medienmitteilung vom Eidgenössischen Trachtenfest wirkten rund 5000 Frauen, Männer und Kinder beim grossen Festumzug mit.
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