Wipkingen gewinnt das Freundschaftsderby

Als wäre es für die Erstausgabe der «Wipkinger Zeitung» programmiert worden, trafen sich die E-Juniorinnen des SC Wipkingen und des SV Höngg am Freitag, 18. März, auf dem Hönggerberg zu einem mit viel Engagement ausgetragenen Freundschaftsspiel.

Das siegreiche Team der E-Juniorinnen des SC Wipkingen.

Eines vorweg: Wer mal wieder Lust hat, so richtig mit Leidenschaft gespielten Fussball zu sehen, schnell vorgetragen, ohne taktisches Geplänkel und simulierte Verletzungen, der sollte sich einen Match der E-Juniorinnen anschauen gehen, denn kaum war der Match angepfiffen, ging es beidseits engagiert zur Sache. Schnell war sichtbar, dass beide Mannschaften in der Winterpause fleissig trainiert hatten, auch wenn der Rudeltrieb immer wieder obsiegte und sich alle zwölf Feldspielerinnen um den Ball scharten.
Nach einem ersten Abtasten setzten die Hönggerinnen in der zehnten Minute nach einem Corner mit einem satten Schuss an die Latte des Wipkinger Kastens ein erstes Ausrufezeichen, doch der Ball prallte nur wembley-mässig in den Bereich der Torlinie hinunter.
Gleich im Gegenzug vertändelten die Wipkingerinnen einen Ball im gegnerischen Strafraum und schon wogte das Spiel wieder in die andere Richtung. Höngg machte Druck und liess Wipkingen nicht ins Spiel kommen, die wenigen Konter wurden von den auch körperlich mit grossem Einsatz spielenden Hönggerinnen abgeblockt. Erst nach einem Corner flog der Ball erstmals gefährlich nahe am Höngger Tor vorbei. Doch Höngg blieb am Drücker, auch weil den Wipkingerinnen in den wenigen Abschlussversuchen die Entschlossenheit fehlte.
Höngg dagegen liess die Gäste kaum aus der eigenen Platzhälfte und dann, in der 20. Minute, nach einem schlecht getretenen und sogleich abgefangenen Abstoss flankte die linke Höngger Flügelspielerin zur Mitte und der Ball musste nur noch zum 1:0 versenkt werden.
Keine fünf Minuten später, nach einem Sturmlauf fast über den ganzen Platz, doppelte Höngg gar zum 2:0 nach.
Jetzt endlich, nachdem man regelmässig an den selbstsicher auftretenden Höngger Verteidigerinnen gescheitert war, wurde Wipkingen hartnäckiger und erzielte prompt den in dieser Schlussphase der ersten Halbzeit doch verdienten Anschlusstreffer, ja es drängte nun sogar auf den Ausgleich und die Gastgeberinnen retteten ihre Führung nur knapp in die Pause.

In der zweiten Halbzeit wie ausgewechselt

Dort hielt Trainer Tugay Usta seinen niedergeschlagenen Wipkingerinnen einen engagierten Vortrag über Kampfwille und Strategie. Seine Motivationsrede schien zu wirken, denn in der zweiten halben Stunde war seine Truppe nicht wiederzuerkennen. Nun war es Höngg, das kaum mehr aus der eigenen Platzhälfte kam. Das Spiel wurde nun vermehrt über grössere Räume verteilt, Steilpässe erreichten ihr Ziel und speziell über den rechten Flügel erfolgte ein gefährlicher Angriff dem nächsten. Der Ausgleichstreffer in der 40. Minute war die logische Konsequenz. Nun war bei Höngg die Luft draussen: Das Mittelfeld zerfiel förmlich und die Verteidigung wurde immer wieder überlaufen. Die wenigen Angriffe der Hönggerinnen endeten meistens in brandgefährlichen Kontern, und ein solcher führte in der 50. Minute zum 2:3-Führungstreffer für Wipkingen. Keine drei Minuten später kam es für die Wipkinger Girls noch besser: Ausnahmsweise über den linken Flügel gelang ein herrlicher Pass auf die völlig freistehende Mittelstürmerin, die den Ball ohne lange zu fackeln an der sonst guten, aber hier chancenlosen Höngger Keeperin vorbei zum 2:4-Schlusstand in die Maschen hängte.
Gross war der Jubel auf Wipkinger Seite nach dem Abpfiff. Ein mitgereister Vater schüttete als Siegprämie eine Tüte Schokoriegel auf den Kunstrasen, Trainer Tugay strahlte und seine E-Juniorinnen taten es ihm gleich. Sie hatten sich in der zweiten Spielhälfte selbst bewiesen, dass sie auch einen in der ersten Halbzeit übermächtig scheinenden Gegner durch spielöffnenden Kampf- und Teamgeist zu bezwingen vermochten.

Für Höngg bietet sich am Samstag, 2. April, um 15 Uhr, dann in der neuen Meisterschaftssaison, auf dem Hardhof die Chance auf eine Revanche.

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