Mein Weg zur Lehre und danach

Berufswahl, Schnupperlehren, eine Lehrstelle suchen, bekommen und dann dort bestehen - die Autorin blickt am Ende ihrer Lehrzeit glücklich zurück.

Rensi Thavarajah an ihrem Arbeitsplatz.

Alles hat in der Oberstufe angefangen. Ende zweiter Oberstufe mussten wir jungen Schülerinnen und Schüler bereits überlegen, was unser Weg nach der Oberstufe sein wird. Deshalb durften wir schon Ende zweiter Oberstufe schnuppern, um zu schauen, welcher Beruf am besten zu uns passt und zu welchem wir am meisten geeignet sind. Ich hatte natürlich keine Ahnung, was ich machen wollte und schnupperte deshalb in drei verschiedenen Berufen.

Erst die dritte Schnupperlehre gefiel

Beim Beruf der Dentalassistentin habe ich gemerkt, dass das lange Stehen und das Sehen von Blut und Speichel nicht meins war. Als zweites ging ich als Fachfrau Gesundheit schnuppern. Auch dort gefiel es mir nicht. Zwar gefiel mir der Kontakt mit den älteren Menschen, aber es war trotzdem nicht das, was ich gern machte. Zu guter Letzt schnupperte ich als Kauffrau. Mir gefiel schon seit Beginn der Oberstufe das Arbeiten am Computer. Schon am ersten Tag gefiel mir das Schnuppern als Kauffrau. Ich durfte vieles kennenlernen. Ich musste nicht lange stehen, konnte im Sitzen arbeiten, hatte Kontakt mit Menschen, älteren Menschen, da ich in einem Altersheim, schnuppern durfte. Mir war bewusst geworden, dass dieser Beruf der richtige war.

Die eine unter vielen Bewerbenden

Anfangs dritter Oberstufe begannen wir uns zu bewerben, damit auch die meisten mit einer Lehrstelle aus der Schule gehen konnten. Ich fokussierte mich auf den kaufmännischen Beruf und bewarb mich oft, doch ich bekam vorerst leider keine Chance. Meine Lehrerin empfahl mir deshalb, mich auch als Büroassistentin zu bewerben. Zuerst war ich schon skeptisch, da es eine EBA-Lehre ist (Eidgenössisches Berufsattest). Doch dann versuchte ich es trotzdem und war erfolgreich. Ich habe mich beim katholischen Pfarramt Guthirt beworben. Bewusst bei einem Pfarramt, weil ich erstens katholisch bin und so auch einen Bezug habe und zweitens, weil es mich interessierte, zu wissen, was man in der Kirche überhaupt alles für Tätigkeiten ausübt. Beim Pfarramt Guthirt durfte ich mich vorstellen und auch schnuppern. Und schlussendlich wurde ich aus den vielen Bewerbern ausgewählt. Voller Freude habe ich dann diese Lehrstelle angenommen.

Freude und fremde Zweifel

Nach dieser erfreulichen Mitteilung benachrichtigte ich meine Klasse. Meine damalige Lehrerin freute sich mit mir und gratulierte mir ganz herzlich, auch meine Kameradinnen und Kameraden gratulierten mir. Doch es gab auch welche, die mir vorwarfen, dass ich nichts erreichen würde, weil es eine EBA-Lehre sei, doch ich verteidigte meine Stelle und sagte, man lerne in jedem Beruf, ob EBA oder EFZ (Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis), auch von EBA gelingt man zu EFZ. Und das habe ich in diesen zwei tollen Jahren gelernt und geschafft.

Ein vielseitiges Arbeitsumfeld

Es ist ein anderes Gefühl, wenn man mit Erwachsenen arbeitet, als wenn man in einer Klasse mit Gleichaltrigen sitzt und nur eine erwachsene Person um sich hat. Ich lerne jeden Tag etwas Neues, sei es vom Team oder meinem Lehrlings-Chef – von ihm habe ich eine Menge gelernt und bin sehr dankbar für seine lehrreichen Tipps – oder anderen Menschen. Ich konnte und durfte sehr viele Erfahrungen sammeln. Vor zwei Jahren hatte ich fast keine Ahnung von diesem Beruf und den Arbeiten auf dem Pfarramt und jetzt fühle ich mich «ausgebildet». Die Arbeit beim Pfarramt war sehr speziell, denn man hat mit verschiedenen Altersgruppen zu tun. Ich hätte am Anfang nie gedacht, dass diese Pfarrei so gross und lebendig ist. Mit den verschiedenen Gruppierungen und Vereinen und den verschiedenen Anlässen für die Bewohner von Wipkingen, zeigt sich, wie vielfältig die Pfarrei ist. Man fühlt sich wohl in dieser Pfarrei, mit den netten Leuten. Teamunterstützung bekommt man auch in dieser Pfarrei, was ich sehr schön finde und sehr schätze, denn nicht in jedem Betrieb funktioniert das und wird gleich gepflegt. Den Zusammenhalt finde ich wichtig in einem Team und diesen sehe ich auch in unserem. Wenn ich über meine zwei Jahre zurückblicke, finde ich, waren das zwei tolle, lustige und vor allem lehrreiche Jahre. Ich werde diese Zeit, das Team und die aktiven Bewohner Wipkingen sehr vermissen.
Ich kann mit sehr gutem Gewissen sagen, dass diese zwei Jahre als Büroassistentin sich gelohnt haben und ich es nicht bereue, sie gemacht zu haben. Dank dieser Lehre habe ich eine KV-Lehre bekommen, auch an einem tollen Ort. Ich hoffe natürlich, dass ich auch dort, wie hier, eine tolle Zeit haben werde. Auch meiner Nachfolgerin wünsche ich nur das Beste in diesem Betrieb und hoffe, dass auch sie eine tolle Arbeit leisten wird und sich glücklich schätzen kann, die Lehre beim Pfarramt Guthirt zu beginnen und abzuschliessen.

Rensi Thavarajah

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