20 Millionen für mehr Kita-Qualität in der Stadt Zürich

Mit dem «Globegarden»-Report hat die Republik die Diskussion über Qualität, Finanzierung und Arbeitsbedingungen in Kitas neu lanciert. Die Stadt vergibt Leistungsaufträge und subventioniert mit einkommensabhängigen Elternbeiträgen 40 Prozent der Betreuungstage. Gleichzeitig reguliert sie den Preis eines Kita-Tages, zurzeit mit 120 Franken pro Kind. Eine Zwickmühle: die Kitas bekommen zu wenig für gute Qualität, für selbstzahlende Eltern ist mit 120 Franken die Schmerzgrenze erreicht.

Auf diese Doppelproblematik gibt die Politik paradoxe Antworten. FDP und GLP wollen die Kosten drücken – und nehmen Qualitätseinbussen und verschärfte Ausbeutung des Personals in Kauf. SP und Grüne fordern höhere Mindeststandards für beitragsberechtigte Kitas und eine Erhöhung der einkommensabhängigen Beiträge – und nehmen steigende Kosten für selbstzahlende Eltern in Kauf.

Die AL geht einen anderen Weg. Mit einer Motion fordert sie einen massiven Ausbau der heute nur schmürzelig gewährten Objektbeiträge. Die Kitas sollen finanzielle Anreize erhalten, in die Qualität zu investieren, in Aus- und Weiterbildung, in zusätzliches oder höher qualifiziertes Personal, in bessere Arbeitsbedingungen.
2018 betrugen die Gesamtkosten für Kinderbetreuung 285 Millionen Franken, 86,5 Millionen davon zahlte die Stadt für Elternbeiträge. Dieser Betrag muss mit Objektbeiträgen auf über 100 Millionen aufgestockt werden. Davon profitieren alle. Nur so kann sich an der Kita-Misere etwas ändern. Die Stadt kann sich das leisten.   

0 Kommentare


Themen entdecken