50 Jahre Westtangente – die FDP 10 war nicht untätig

Die Rosengarten-Achse bringt seit 50 Jahren den Anwohnerinnen und Anwohnern viel Lärm und dreckige Luft. Die FDP 10 hatte über die Jahre hinweg viele Lösungsvorschläge auf den Tisch gebracht.

Beim genauen Betrachten sieht man den grossen Anteil des gewerblichen Verkehrs.

1972 wurde die Westtangente eröffnet. Damals war die Autorin dieses Artikels, die Präsidentin der FDP Kreis 10, weder auf der Welt, noch politisch aktiv. Im Archiv der Partei gegraben, kommt einiges zum Vorschein, was die FDP 10, respektive auch ihre Sektion, die FDP Wipkingen, an Problemlösung versucht hat: beispielsweise das Engagement in den 1990er-Jahren im überparteilichen Rosengartenforum, wo man sich zu einer langen Liste von überparteilich getragenen Massnahmen gefunden hat.
Im Scheinwerferlicht stand die FDP 10, als sie 1999 unter ihrem damaligen Präsidenten und heutigen Alt-Stadtrat Andres Türler ein «Konzept für eine nachhaltige Lösung ihres grössten Verkehrsproblems Westtangente» veröffentlichte. Dieses Konzept beinhaltete auch verschiedene entsprechende Vorstösse von freisinnigen Politikerinnen und Politikern im Gemeinderat, im Kantonsrat und im nationalen Parlament. Diese forderten und erreichten zum Beispiel im Jahr 2000 einen Richtplaneintrag für den sogenannten Käferbergtunnel. 2004 hat Carmen Walker Späh, damals Kantonsrätin, ein Postulat für die rasche Planung des Waidhaldetunnels und dessen Aufnahme in den Sachplan Strasse des Bundes eingereicht, das als dringlich erklärt wurde. Dies führte nach verschiedenen Prüfungen vorhandener Verläufe zum Rosengartentunnel. So hätte es oberirdisch nicht nur mehr Ruhe gegeben, sondern Platz für Fuss- und Veloverkehr, und einen ÖV-Ausbau, der das Bevölkerungs- und Mobilitätswachstum abfangen kann.

«Züri autofrei ist naiv»

Im Jahr 2009 antwortete der heutige Ständerat der SP Daniel Jositsch in einem Interview im «Tagblatt der Stadt Zürich»: «(…) so kann der Waidhaldetunnel als Entlastung der Rosengartenstrasse Sinn machen, wenn der öffentliche Verkehr gleichzeitig gestärkt wird.» Genau in diese Richtung ging das Gesamtprojekt «Rosengartentram und Rosengartentunnel», welches die Regierungen von Stadt und Kanton Zürich 2020 der Stimmbevölkerung vorlegten. Dies leider vergeblich, weil linke Ideologen mit einer Fake-News-Kampagne eine Lösung des Problems verhinderten.
Heute verkehren auf der Rosengartenstrasse rund 60 Prozent Ziel- und Quellverkehr, 34 Prozent Binnenverkehr und lediglich sechs Prozent Durchgangsverkehr. Im näheren Einzugsbereich wohnen rund 320 000 Personen und arbeiten rund 284 000 Personen. Dies bringt Verkehr mit sich, und es braucht vermutlich schon ziemlich viel Naivität, wenn man noch immer «Züri autofrei» möchte.

Martina Zürcher-Böni, Gemeinderätin FDP 10

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