Quartierleben
Ausbau des Kloster-Fahr-Weges: Einwendung eingereicht
Der Weg an der Limmat zwischen Wipkingerbrücke und Lettenviadukt soll breiter werden. Im Zuge der Arbeiten soll diese Uferseite auch ökologisch aufgewertet werden. Dagegen wehrt sich die IG Limmat, denn es handelt sich um eine Trainingsstrecke des Limmat-Clubs Zürich.
29. Februar 2024 — Redaktion Wipkinger
Laut einer öffentlichen Planauflage, deren Frist am 12. Februar abgelaufen ist, plant das Tiefbauamt der Stadt Zürich einen Umbau des Kloster-Fahr-Weges an der Limmat: Von der Wipkingerbrücke bis zum Lettenviadukt soll der einstige Treidelpfad auf 2,40 Meter verbreitert und hindernisfrei ausgebaut werden. Beim Dammsteg soll zudem ein kleiner Park mit einer Ufertreppe von 20 Metern Länge erstellt werden (die «Wipkinger Zeitung» berichtete).
Laut dem erläuternden Bericht zur Planauflage ist auch ein «ökologischer Ausgleich» geplant: Die Rede ist von Sichelbuhnen, Rauhbäumen, Astbündeln und Kiesbänken.
Gegen die Pläne der ökologischen Aufwertung gibt es Widerstand: Die Interessensgemeinschaft Limmat, kurz IG Limmat, hat fristgerecht ihre Einwendungen eingereicht. Dabei handelt es sich um einen Verein, der unter anderem auch die Interessen des Limmat-Clubs Zürich vertritt.
Dieser ist der älteste Club seiner Art und pflegt mit rund 1200 Mitgliedern das Wasserfahren mit Übersetzbooten, Weidlingen und Langschiffen. Um das Wasserfahren mit Rudern und Stacheln praxisgerecht mit den Junioren und Aktiven zu trainieren und um Wettfahren durchzuführen, sind die Wasserfahrer und Pontoniere, in diesem Fall speziell jene vom Limmat-Club Zürich, auf ein geeignetes Fahrfeld angewiesen. Ein alternatives Trainingsfeld auf der Limmat ist nicht vorhanden.
Hindernisse
«Wir sind nicht gegen den Ausbau des Kloster-Fahr-Weges», betont René Schraner, Präsident der IG Limmat, «aber bei dieser Strecke handelt es sich um das letzte verbliebene Gewässer in der Stadt, welches der Limmat-Club für seine Trainings verwenden kann.»
Die ökologischen Ersatzmassnahmen zwischen Dammsteg und Wipkingerbrücke würden das Wasserfahren beinahe verunmöglichen; die erwähnten Sichelbuhnen oder Kiesbänke seien Hindernisse. Die Umsetzung des Bauprojekts hätte ernsthafte Konsequenzen für den Limmat-Club: Neben Dutzenden Aktivmitgliedern würden auch die Junioren aus der Stadt vertrieben werden.
In den Einwendungen wird erwähnt, dass die Strecke unterhalb der Wipkingerbrücke schon heute manchmal nicht für die Trainings benutzt werden kann. Im Sommer besteht Kollisionsgefahr mit den Schwimmenden und besonders mit den vielen Schlauchbooten. «Manche haben leider keine flussspezifischen Kenntnisse, aber wir machen das niemandem zum Vorwurf, die Limmat sollen alle nutzen können», sagt Schraner.
In diesem Zusammenhang erwähnt er auch die geplante Ufertreppe. «Diese, so nehmen wir an, könnte künftig als Badeeinstieg genutzt werden, ähnlich wie beim Wipkingerpark.» Dabei habe es an der Limmat schon genügend Badis.
Die IG Limmat hat die Verantwortlichen der Stadt Zürich eingeladen, beim Training der Aktiven des Limmat-Clubs Zürich beizuwohnen. Dann werde sich deutlich zeigen, wie sich die vorgesehenen Massnahmen auf das Wasserfahren auswirken könnten. Bislang steht, so Schraner, eine Antwort seitens der Stadt noch aus. (dad)
Das Wasserfahren
Beim Wasserfahren bewegen die Teilnehmenden einen Weidling mit Stehruder und Stachel durch das Wasser. Diese Art der Fortbewegung hat seine Wurzeln im Mittelalter, wo die Waren mit Weidlingen auf dem Fluss transportiert wurden. (Quelle: www.sportaktiv.ch)
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