Gesundheit
Gegenseitige Bereicherung durch medizinische Therapien
Die selbstständige Bewältigung alltäglicher Aufgaben stellt unsere Bewohnerinnen und Bewohner vor manche Hürde. Zunehmende Altersbeschwerden und eingeschränkte Mobilität sind mögliche Gründe dafür. Medizinische Therapien setzen hier an.
25. Juni 2019 — Eingesandter Artikel
Mit steigendem Alter verringert sich die körperliche Leistungsfähigkeit eines Menschen. Vor allem die Muskelmasse nimmt ab und damit auch die Kraft. Dies ist ein natürlicher Vorgang, der sich mit regelmässigem Krafttraining, guter Ernährung und dem Weiterführen der sozialen Kontakte positiv beeinflussen lässt.
Bewegung im Alter
Wer rastet, der rostet. In diesem Sprichwort steckt viel Wahres. Es wird empfohlen, sich mindestens zweieinhalb Stunden pro Woche bei mittlerer Intensität zu bewegen. Das Zauberwort ist regelmässig, also 5x pro Woche eine halbe Stunde zügig gehen, im Garten arbeiten oder sich im Turnverein bewegen.
Das Team
Patricia Aerni, Leiterin medizinische Therapien, zählt 13 Mitarbeitende in ihrem Team. Dazu gehören acht Physiotherapeutinnen, zwei Ergotherapeutinnen, eine Bewegungstherapeutin, eine medizinische Masseurin und eine Aromatherapeutin. Unterstützt wird das Team durch Studierende in Physiotherapie der ZHAW, Praktikanten und Naala, der Therapiehündin.
Um die vielfältigen Probleme der Bewohnerinnen, Bewohner, Patientinnen und Patienten zu behandeln und deren individuellen Ziele zu erreichen, arbeiten alle beteiligten Berufsgruppen Hand in Hand und tauschen sich regelmässig aus.
Erhalten und verbessern
So lautet die Devise. Und dies beschränkt sich nicht nur auf die Mobilität einer Person, sondern auch auf die sozialen Aspekte, die in den Gruppentherapien wie Sitztanz, Spazier- oder Turngruppe zum Tragen kommen. Durch die Gemeinschaft entsteht eine entspannte, ungezwungene Atmosphäre, die den zwischenmenschlichen Austausch anregt. In den Einzeltherapien (Physio- und Ergotherapie) werden gezielt Kraft, Ausdauer und Alltagsaktivitäten in Kombination mit Denkübungen trainiert. Sie fördern die Selbstständigkeit im Alltag, verbessern die Gangsicherheit und beugen so Stürzen vor.
Patientinnen und Patienten der Abteilungen für rehabilitative Akut- und Übergangspflege AAÜP werden in einem rehabilitativen Umfeld betreut. Der Aufenthalt zwischen Spital und Heimkehr dauert maximal acht Wochen. Diese Zeit wird optimal genutzt: Es erfolgt eine Standortbestimmung, und das Ziel wird mit dem Patienten und gegebenenfalls seinen Angehörigen festgelegt. Durch pflegerische, medizinische und therapeutische Massnahmen, koordiniert durch das Fallmanagement, soll die nötige Mobilität und Selbstständigkeit wiedererlangt werden. Aktivitäten des täglichen Lebens wie beispielsweise Treppensteigen oder die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, können bei Bedarf geübt werden. Ergänzend werden auch Heimabklärungen angeboten, sodass der Austritt optimal vorbereitet werden kann.
Eine weitere Besonderheit ist die basale Stimulation in Form von Massagen, Hunde- oder Aromatherapie. Die Sinnesanregung mit ätherischen Ölen, Berührung und Bewegung findet vorwiegend bei demenziell erkrankten Menschen und im Bereich der Palliative Care Anwendung.
«Ich bin immer wieder erstaunt, was wir mit unseren Therapieangeboten erreichen können. Wir freuen uns, wenn ein Bewohner nach einem Sturz am Rollator wieder selbstständig in die Cafeteria gehen kann oder ein Patient der Übergangspflege sich freudig verabschiedet, weil er nach Hause austritt. Aber auch, wenn ein unruhiger Bewohner sich bei einer Massage entspannen kann oder eine Bewohnerin strahlt, weil Naala die Therapiehündin zu Besuch ist», meint Patricia Aerni.
Therapie mit Ausblick
Mit einer Teilsanierung vor rund zwei Jahren erhielt das Pflegezentrum Käferberg seinen eigenen Therapiegarten. Mit ihm entstand eine weitere Möglichkeit, Therapieeinheiten in der Natur durchzuführen. Der Garten ist nebst seiner Pflanzenpracht mit Handläufen und verschiedenen Bodenbeläge wie Kies, Pflastersteinen oder Waldboden ausgestattet. So können Gleichgewicht und Trittsicherheit geübt werden. Muss mal eine kleine Pause eingelegt werden, spendet die Aussicht auf die Stadt und die Berge neue Kraft.
Lina Maria Bardaje und Patricia Aerni
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