Damals
«Damals» erscheint als Buch
Die Kolumne «Damals» erscheint in Buchform: Die gesammelten Texte von Martin Bürlimann und Kurt Gammeter sind stark erweitert und mit vielen neuen Bildern versehen.
23. Mai 2023 — Eingesandter Artikel
Das neue Buch «Wipkingen – Ein Bilderbogen» umfasst die Kolumnen «Damals» in der «Wipkinger Zeitung» aus den Jahren 2016 bis 2022. Sie sind stark erweitert und mit vielen, teils noch nie gezeigten Bildern und Fotografien versehen. Die Beiträge wurden verfasst von Martin Bürlimann (Text) und Kurt Gammeter (Bild), den Autoren der Wipkinger Quartiergeschichte. Das Buch erzählt Historien aus vergangenen Zeiten aus dem Quartier und der ehemaligen Gemeinde Wipkingen.
Der Themenbogen reicht von den Funden aus der Römerzeit über Geschichten und Anekdoten aus dem Mittelalter, der wenig bekannten Industrialisierung des Quartiers im 18. Jahrhundert, der Baumwolltradition der Textilhändler, kriegerischen Ereignissen und gesellschaftlichen und lokalpolitischen Begebenheiten aus der Neuzeit. Dieser Bilderbogen schafft einen anekdotischen Einblick in die bunte, manchmal schrullige Geschichte des frühmittelalterlichen Fraumünsterlehens Wibichinga, des Dorfs Wipkingen und des modernen Stadtquartiers, zu dem es gewachsen ist.
Aus dem Inhalt
Die Geschichte des Dorfes reicht viel weiter zurück, als die Gründungsurkunde aus dem Jahr 881 vermuten lässt. Schon die Römer wussten, wo es schön ist: Bei der heutigen Lehenstrasse und der Wunderlistrasse stand einst ein römischer Gutshof mit beträchtlicher Ausdehnung, mit Badetrakt und Sauna und mosaikgeschmücktem Hof. Verschiedene Münzfunde belegen die römische Vergangenheit unseres Quartiers. Die seltsamen Hinkelsteine beim Käferbergweiher sind – leider – keine keltische Kultstätte. Lange Zeit vermutete man das. Eine Untersuchung ergab, dass sie natürlichen Ursprungs sind.
Das mittelalterliche Wibichinga war bunt und vielseitig. Die überlieferten Dokumente und Urkunden berichten Überraschendes: Die Gemeinde war zeitweise sehr wohlhabend. Das Fraumünsterlehen entwickelte sich ganz erstaunlich. Sehr reiche Bürger liessen sich hier nieder und bezahlten grosse Summen für einen Einzugsbrief, was einer heutigen Einbürgerung entspricht. In der Neuzeit siedelte sich Industrie an. Im Lettenquartier entstanden Weltunternehmen, die Baumwolle und Seide importierten, veredelten, Stoffe bedruckten und mit Erfolg in die ganze Welt verkauften.
Die Rütschistrasse erinnert an einen dieser Industriellen von damals. Geschichten und Anekdoten aus der jüngeren Vergangenheit erzählen vom Schulhausbau, vom verstorbenen Martin Fritschi, vom Schelmenstück, wie das Dorf praktisch gratis zu einer Tramverbindung in die Innenstadt kam, wie sie es schafften, die neue Brücke «Wipkingerbrücke» statt «Aussersihlbrücke» taufen zu lassen, wie die Kirche zu einem neuen Ofen kam, vom Männerchor oder den Querelen beim Bau der Wasserversorgung mit den drei Dorfbrunnen.
Besonders verblüffend an der Dorfgeschichte ist die grosse Zahl an erfolgreichen, unternehmerisch aktiven Frauen in Wipkingen, wie etwa Maria Wunderli, die zusammen mit ihrem Mann das prächtige Wunderligut geführt hatte, bevor beide tragisch an Typhus starben. Oder die unternehmerische Glanzleistung des Frauenvereins, der die erste Kinderkrippe der Stadt gründete; ebenso die Frauenkolonie Lettenhof der Architektin Lux Guyer.
Das Buch ist mit vielen, teils noch nie gezeigten Bildern und historischen Dokumenten ausgeschmückt. Viele Bilder im beliebten «Vorher-nachher-Modus» zeigen die Veränderungen, welche das Quartier prägen. Einige Häuser sehen noch gleich aus wie früher, an anderen Orten ist die Veränderung drastisch und schier unfassbar.
Ab April erhältlich
Das Layout hat Johann Widmer gestaltet. René Oberhänsli überliess den Autoren mehrere Postkarten aus seiner umfassenden Sammlung. Viele Fotos und Dokumente stammen aus dem Stadtarchiv, dem Baugeschichtlichen Archiv Zürich und dem Landesmuseum.
Die beiden Autoren haben auch die Wipkinger Dorfgeschichte verfasst: «Wipkingen – Vom Dorf zum Quartier», erschienen 2006 im Wibichinga Verlag. Weiter sind «Café Letten» und «Lebensbilder» erhältlich. Martin Bürlimann schreibt die Geschichten, Kurt Gammeter ist für Bild und Archiv zuständig. Das neue Buch erscheint Mitte April. Sie können es vorbestellen beim Autor unter der Mailadresse martin@buerlimann.ch. Die Autoren reservieren Ihnen gerne ein Exemplar und senden es Ihnen gleich nach Erscheinen mit einem Einzahlungsschein zu.
«Damals: Wipkingen – Ein Bilderbogen»
Wibichinga Verlag, 124 Seiten
0 Kommentare