Das Gewerbe zieht aus der Stadt

Letzte Woche sass ich mit einem befreundeten Gewerbetreibenden in der Stadt Zürich beim Mittagessen. Wir tauschten uns über den Geschäftsgang während der CoronaKrise aus.

Der Mann betreibt sein Dienstleistungsgewerbe seit vielen Jahren in der Stadt Zürich und meinte, dass die CoronaKrise eigentlich nicht sein Hauptproblem sei. Das viel grössere Problem seien die politischen Verschiebungen in der Stadt und die Folgen daraus. Interessiert fragte ich nach, was ihn denn bedrücke. Das Schlimmste sei für ihn der Abbau der Parkplätze. Früher konnten seine Kunden, die oft auch von ausserhalb der Stadt kommen, leicht parkieren oder auch Material bis zu seiner Firma transportieren. Nun werde das immer schwieriger, weil immer weniger Parkplätze zur Verfügung stünden und auch die Zufahrt in die Stadt durch den Wegfall von Fahrspuren deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen würde. Ich fragte nach, ob es denn nicht möglich sei, dass seine Kunden Parkhäuser benutzten. Er lächelte mich an und fragte, ob es zumutbar sei, dass seine Kunden 20 Kilogramm Material aus dem Parkhaus bis zu ihm schleppen würden. Das ist natürlich schwierig. Er hätte das Gefühl, dass man ihn und seine Kunden erziehen wolle, dass man sich nur mit dem Öffentlichen Verkehr, dem Velo oder zu Fuss in der Stadt bewegen sollte. Leider musste ich ihm diesen Eindruck bestätigen – das Ziel der politischen Machthaber in der Stadt sei tatsächlich eine autofreie Stadt. Das Gespräch endete damit, dass wir übereinkamen, dass auch er seine Firma in eine Zürcher Aussengemeinde verlegen werde. Das bringt der Stadt einige hunderttausend Franken weniger direkte Steuereinnahmen. Er meinte zum Abschluss lakonisch, dass dieser Ausfall ja wieder durch den Finanzausgleich in die Stadt fliesse und er somit wieder die linke Politik der Stadt Zürich bezahlen werde. Er habe die Hoffnung aufgegeben, dass sich die linke Versagerpolitik rasch ändere.

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