Das Velo, Zürichs heilige Kuh

Sämtliche Abstimmungen der letzten Jahre zur Förderung des Velofahrens hat die Stadtzürcher Stimmbevölkerung durchgewunken. Aber waren sie sich bewusst, welche Konsequenzen sie losgetreten haben?

Mit der öffentlichen Planauflage vom 17. Juni 2022 wurde den Bewohnern des Sydefädeli, der Ackersteinstrasse, der Hönggerstrasse, der Limmattalstrasse und weiteren Strassen im Perimeter der Riedhofstrasse schlagartig bewusst, dass die ganzen Veloförderungsmassnahmen unangenehme Folgen für die betroffenen Anwohner haben werden, sollten sie umgesetzt werden. Dass für die Realisierung von «Velo-Komfortrouten» ein Kahlschlag bei den Parkplätzen der Blauen Zone durchgesetzt werden soll. An die 400 Rekurse von betroffenen Anwohnern sind gegen die Projekte eingegangen.

Velofahren kostet viel und bringt wenig

Es wäre ja nicht per se auszuschliessen, dass mehr Veloverkehr tatsächlich die prognostizierte Entlastung unserer Strassen, «Klimaschutz» etc. mit sich bringen könnte. Aber was davon hält einer Prüfung stand? Leider wenig bis nichts. Das Velo ist bei minimaler Personenförderungsleistung das teuerste und gefährlichste Verkehrsmittel.

Wer bezahlt die ganzen Velo-Strasseninfrastrukturen?

Der Velofahrer zahlt weder Verkehrsabgaben, noch beteiligt er sich in anderer Form an den Infrastrukturkosten. Der Kanton Zürich unterhält einen Strassenfonds, welcher zu 70 Prozent durch die Verkehrsabgaben des motorisierten Individualverkehrs (MIV) und zu 30 Prozent durch Treibstoffzuschläge und die LSVA geäufnet wird.
Diesen Sommer hat die rot-grüne Kantonsratsmehrheit durchsetzen können, dass etwa ein Drittel der Investitionen für Veloverkehrsinfrastrukturen eingesetzt werden soll. 2020 haben die Stimmbürger die parlamentarische Initiative aus rot-grünen Kreisen zum «Strassengesetz §30» verlangt, dass inskünftig der Unterhalt der Gemeindestrassen aus dem kantonalen Strassenfonds mit mindestens 20 Prozent mitfinanziert werden muss.

Die sozialen Kosten eines Schönwettervehikels

Die Unfallstatistik der Stadt Zürich zeigt ein erschreckendes Bild. Trotz Anteil von unter 10 Prozent der Personenbeförderungsleistung (Quelle Stadt Zürich) generieren die Velofahrer mit Abstand die meisten Unfälle mit Personenschäden. Eine interessante Begründung für eine Schwankung der Unfallzahlen im Jahr 2021 lieferte die in links-grünen Kreisen unverdächtige städtische Dienstabteilung Verkehr (der Dienstabteilung Verkehr steht eine ehemalige SP-Kantonsrätin vor, welcher als verdienten Genossin die Leitung der Behörde übertragen wurde): «Die tieferen Unfallzahlen im Veloverkehr hängen auch mit dem schlechten Wetter im Jahr 2021 zusammen, was zu einer geringeren Velonutzung führte.»

Was wäre wenn?

Was würde passieren, wenn von einem Tag auf den anderen in Zürich kein Mensch mehr mit dem Velo unterwegs wäre? Der marginale Anteil von Velofahrern am Gesamtverkehr würde sich bei den anderen Verkehrsträgern nicht wirklich bemerkbar machen, wir hätten mindestens 40 Prozent weniger Personenunfälle, deren Heilungskosten von uns allen mit höheren Versicherungsprämien getragen werden müssen. Und das viele Geld, das in Zürich für die ganzen übertriebenen Veloförderungsmassnahmen verschwendet wird, müsste dem Steuerzahler und MIV-Nutzer nicht mehr aus der Tasche gezogen werden.

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