Quartierleben
Der «Masoala-Weg» bleibt öffentlich
Ein Anwohner wollte den Pfad bei der Tièche- und Wibichstrasse als privaten Weg kategorisieren. Der Aufschrei in der Nachbarschaft liess nicht lange auf sich warten. Der Quartierverein musste vermitteln und die Stadt reagierte.
7. März 2025 — Redaktion Wipkinger
Im Quartier nennt man ihn «Masoala-Weg», jenen Pfad, der zwischen der Tièche- und Wibichstrasse parallel verläuft. Er führt von der Waidstrasse bis zum Weihersteig. «Masoala» deshalb, weil es dort früher wie in einem Dschungel aussah; Bäume und Sträucher säumten den Weg. Das ist heute anders: Wo früher die Personalhäuser des Waidspitals standen, stehen heute die Gebäude der Baugenossenschaft des eidgenössischen Personals sowie der Wohnbebauung Tièchestrasse.
Der «Masoala-Weg» wird in diesem steilen Gelände als Verbindung rege genutzt. Nicht nur von der Anwohnerschaft, sondern auch von weiteren Menschen im Quartier. Aber nicht alle haben Freude am dortigen Passantenstrom. Konkret: Ein Anwohner wollte im vergangenen Sommer den Pfad als «Privat» kategorisieren lassen und stellte in der Folge ein entsprechendes Schild auf. Das führte zu einer grossen Irritationen in der Anwohnerschaft sowie im Quartier selbst.
Am runden Tisch
Zwei Personen meldeten sich daraufhin beim Quartierverein Wipkingen (QVW), da sie den «Masoala-Weg» benutzen. Ebenfalls meldete sich eine Liegenschaftsbesitzerin, die vom Verbot betroffen war, wie Beni Weder, Präsident QVW, der «Wipkinger Zeitung» sagt. Er wandte sich daraufhin an Liegenschaften Stadt Zürich, die Eigentümerin des Grundstücks und Baurechtgeberin ist.
Es kam heraus, dass das Schild ohne Absprache mit Liegenschaften Stadt Zürich aufgestellt wurde. Die Stadt reagierte: «Als Eigentümerin des Grundstücks ist es uns wichtig, dass die Nachbarschaft gut funktioniert», erklärt Kornel Ringli, Leiter Kommunikation Liegenschaften Stadt Zürich. Man habe daher gemeinsam mit den Betroffenen die Missverständnisse zur Nutzung des Fusswegs geklärt. «In konstruktiven Gesprächen haben wir die Regeln für die Nutzung des Wegs im Sinne seines ursprünglichen Zwecks festgelegt.» Der Weg soll öffentlich bleiben.
Der QVW wurde ebenfalls angehört, um die Sicht des Quartiers darzulegen. «Wir wiesen darauf hin, dass beim Abriss der ehemaligen Personalhäuser versprochen wurde, dass der Trampelpfad öffentlich nutzbar bliebe», sagt Weder. Der Quartierverein organisierte schliesslich im August einen runden Tisch mit interessierten Anwohnenden entlang des Grundstücks. Laut Weder war niemand von der Idee eines privaten Weges begeistert.
Der «Masoala-Weg» ist also weiterhin für alle zugänglich. Dennoch steht beim Weihersteg noch ein Schild mit der Aufschrift: «Privatweg», allerdings mit dem Zusatz «nicht unterhalten, Benutzung auf eigene Gefahr».
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