Die Flughafen Zürich AG im Kreuzfeuer der Kritik

Bald kommt die Abstimmung über die Pistenverlängerung erneut in den Kantonsrat und wird dort einen schweren Stand haben. Dazu haben die Parteispenden an die dem Wirtschaftsstandort Zürich wohlgesinnten Parteien bei den Gegnern des Flughafens harsche Kritik hervorgerufen. Ein Kommentar von Christoph Marty, Vizepräsident der SVP Zürich Kreis 10.

Der Flughafen Zürich sorgt für Schlagzeilen. (Foto: Adobe Stock)

Wie bekannt ist, sind die Mehrheitsverhältnisse im Kantonsrat äusserst knapp. Der linke Block, bestehend aus SP, Grünen, GLP, AL und EVP (die Klimaallianz) haben mit den Wahlen diesen Winter ihre komfortable Mehrheit verloren. Bei der EVP, welche per se keine linke Partei ist, hat sich die Zusammensetzung zugunsten der liberalen Kräfte geändert und mit dem Übertritt von Isabel Garcia von der GLP zur FDP hat sich das fragile Gleichgewicht weiter zulasten des linken Blocks verschoben. Durchregieren ist für die Klimaallianz also passé.

Da vom 180-köpfigen Parlament stets krankheitsbedingte oder andere unabkömmliche Abwesenheiten unumgänglich sind, konnten sich schon bei einigen Abstimmungen Zufallsmehrheiten durchsetzen. In etlichen Landgemeinden tragen die Parlamentarier zwei Hüte. Sie sind sowohl Kantonsräte wie auch Gemeindepräsidenten, auch in Flughafengemeinden. Manche dieser Politiker lobbyieren zum Teil mit haarsträubenden Argumentationen gegen die Pistenverlängerungen. Die Einwohner einiger Flughafengemeinden tun sich schwer mit dem Flughafen.

Einerseits sind tiefe Baulandpreise und Wohnungsmieten hoch willkommen, aber noch besser wäre es dann, wenn der Flughafen auch noch weg wäre. Wir Zürcher kennen das von den Zuzügern ins Niederdorf und ins Langstrassenquartier; kaum sind sie da, wird die Friedhofsruhe eingefordert. Anderseits sind die Flughafenbezirke Dielsdorf und Bülach die zwei Bezirke mit dem stärksten Bevölkerungswachstum im ganzen Kanton. So hoch wird dann der Leidensdruck doch nicht sein.

Pistenverlängerungen aus Sicherheitsgründen

Ausgangslage der Pistenverlängerungen war eine Sicherheitsüberprüfung. Wegen der Anhäufung einer Reihe von Vorfällen mussten die Betriebsverfahren überprüft werden. Eine wesentliche Massnahme: kürzere Rollwege, weniger Pistenkreuzungen und Sicherheitsreserven bei Startabbrüchen. 400 Meter mehr Landestrecke ergibt mehr Bremsweg bei Regen und Wind.

Die Pistenverlängerungen sind eine wesentliche Massnahme der Sicherheitsüberprüfung Flughafen Zürich (SÜFZ) aus dem Jahr 2012, um die Sicherheitsmarge im Flugbetrieb zu erhöhen. Diese definierte die Pistenverlängerungen als die zentrale Massnahme zur Erhöhung der Sicherheitsmarge und Verbesserung der betrieblichen Abläufe am Flughafen Zürich.
Die Gegner schlagen die Sicherheitsaspekte in den Wind.

Während einigen von ihnen, sagen wir es mal so, kreative Alternativen vorschweben, fahren andere unverblümte Lügenkampagnen. Das Hauptargument zieht sich als roter Faden durch alle Kampagnen der Gegner: Es wird behauptet, die Pistenverlängerungen dienen dem Kapazitätsausbau. Dieser Behauptung kann relativ einfach die Luft rausgelassen werden. Entscheidend für die Start- und Landekapazitäten sind nicht die Pistenlängen, sondern die Dauer, in welcher das vorherige Flugzeug auf der Piste steht.

Der Flughafen ist die Trumpfkarte von Kanton und Land

Der Flughafen Zürich ist nicht nur Garant für eine gute Erreichbarkeit der Schweiz, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsstandort. In über 300 Betrieben haben 27 400 Menschen einen Arbeitsplatz. Der bedeutendste davon ist die Flughafen Zürich AG. Auch wenn von den Gegnern des Flughafens behauptet wird, die Flughafen Zürich AG sei ein Staatsbetrieb, so trifft dies nicht zu.

Tatsache ist, dass Stadt und Kanton Zürich Minderheitsbeteiligungen halten, welche sich aber in Milliardenhöhen ausbezahlt haben. Welchen Parteien diese börsenkotierte AG ihre Unterstützung zukommen lassen will, ist nicht Sache der Politik.
Natürlich ist es naheliegend, dass eher diejenigen Parteien, welche dem Wirtschaftsstandort Zürich konstruktiv-positiv gegenüberstehen, unterstützt werden.

Ich jedenfalls bin stolz darauf, einer Partei anzugehören, welche für sichere Arbeitsplätze und wirtschaftliche Prosperität einsteht.

Eingesandt von Christoph Marty, Vizepräsident SVP Zürich Kreis 10

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