Die geplante Verkehrsbehinderung an der Nordbrücke

Die Stadt plant, zusammen mit der SBB, den Bahnhof Wipkingen und die Haltestelle Nordbrücke umzubauen. Das Projekt sieht eine Verbreiterung der Brücke vor, die es erlaubt, dass die Passagiere der VBZ mehr Platz bekommen. Dies ist ein sinnvolles Ansinnen und ermöglicht eine grosszügige Lösung für die Haltestelle.
Leider hat dieses Projekt auch einen Pferdefuss für die Höngger und Wipkinger Bevölkerung. Die Haltestelle Nordbrücke wird zur Quartier-Begegnungszone erklärt, was einer massiven Behinderung des Durchgangsverkehrs gleichkommt. Die ganze Nordstrasse und die Ottenbergstrasse sollen mit Tempo 30 beschildert werden. Dies hat enorme Kostensteigerungen für den öffentlichen und privaten Verkehr zu Folge, und die VBZ muss nun prüfen, ob sie allenfalls das Angebot auf diesen Strecken verschlechtern muss. Staus in der Region Nordbrücke werden wohl kaum ausbleiben. Die SVP wehrt sich gegen diese schädlichen Temporeduktionen und die Verkehrsbehinderungen an der Nordbrücke.
Tempo 30 wird immer noch mit einer errechneten Lärmreduktion von drei Dezibel begründet. Aktuelle Versuche von Stadt und Kanton Zürich haben jedoch gezeigt, dass Tempo 30 eine gemessene Reduktion des Lärms um durchschnittlich gerade mal minus 1,46 Dezibel, also wahrgenommene zehn Prozent tagsüber, und minus 1,98 Dezibel nachts, also 13 Prozent, bringt. Die auf mehreren Versuchsstrecken gemessene Lärmreduktion liegt somit meist knapp über der Wahrnehmungsschwelle, teils sogar darunter – wie der Regierungsrat bestätigt. Die versprochene Lärmreduktion um minus drei Dezibel konnte in keinem einzigen Fall nachgewiesen werden. Der Stadtrat scheint diese neuen Erkenntnisse zu ignorieren und lieber an seiner ideologisch motivierten Verkehrspolitik festzuhalten.

Johann Widmer,
Gemeinderat Kreis 10

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