So war die «Lange Nacht der Kirchen» in Wipkingen

Die gospelsingers.ch aus Höngg traten in der Pfarrei Guthirt auf und begeisterten das Publikum mit ihrem Gesang. Ein Erlebnisbericht aus der Mitte des Chors.

Lichtinstallation in der Katholischen Kirche Guthirt. (Foto: Petra Mühlhäuser)
(Fotos: Petra Mühlhäuser)
(Fotos: Petra Mühlhäuser)
Lichtinstallation in der Katholischen Kirche Guthirt. (Foto: Petra Mühlhäuser)
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Als Anfang Juni die «Lange Nacht der Kirchen» stattfand, waren auch die gospelsingers.ch aus Höngg zur Stelle: In der Katholischen Kirche Guthirt in Wipkingen sollten die rund 20 Sänger*innen im Rahmen des Programms auftreten. Kurz vor 18 Uhr traf sich der Chor zum Einsingen in der Kirche und bereits zu dieser Zeit sah man die aufwendigen Vorbereitungen der Kirchgemeinde für diesen Event. Auch wenn die Sonne noch hell am Himmel stand, schien die Nacht bereits begonnen zu haben.

In dieser «Langen Nacht» wurde einiges geboten, nicht nur in der Pfarrei Guthirt: Fast alle katholischen, reformierten, neuapostolischen und anverwandten Organisationen haben eine reiche Palette von Darbietungen für die «Lange Nacht der Kirchen» geplant und umgesetzt: Licht- und Toninstallationen, Konzerte, Andachten, Liturgien, Führungen, Gespräche, Kinder- und Familienevents, Kirchturmbesichtigungen, Musik, Film, Theater und vieles mehr.

Beginn mit Glockenläuten

Um 18 Uhr eröffnete das Geläute der Katholischen Kirche Guthirt lautstark diese «Lange Nacht». In drei Zeitblöcken konnte das Publikum aktiv aus mehreren Klanglandschaften Wipkingens auswählen, was es hören wollte. Mittels Knopfdruck auf einer grossen Holzplatte gab es mehrere Geräuschaufnahmen des Quartiers zu erlauschen, die dezent das Kirchenschiff erfüllten. Etwa das Vogelgezwitscher im Wald, das Verkehrsbrummen vom Bucheggplatz, die Werkgeräusche eines Handwerkbetriebes oder die Klänge aus anderen Bereichen und Situationen.

Um 19.30 Uhr war es dann so weit: Das einstündiges Konzert der gospelsingers.ch konnte im Kirchgemeindehaussaal beginnen. Auch wenn die Akustik in diesem Raum nicht gerade vorzüglich war, so wurden fast 100 Personen gezählt, die sich aktiv einbrachten und rhythmisch mitklatschten. Die gute Stimmung sorgte sogar für eine Zugabe.

Mystische Lichtinstallation

Als es langsam dunkel wurde, fanden auch immer wieder neue Gäste den Weg in die Pfarrei. Für das leibliche Wohl sorgte ein Stand mit Getränken, Sandwiches und Kuchen zu fairen Preisen.

Mit dem Einnachten zog es die Anwesenden schliesslich in die Kirche, in der die Lichtinstallationen in vielfältiger Anordnung zum Nachdenken anregte. Liniengebilde, Farben, Nebel und leise Musik zauberten eine mystische Stimmung in den Kirchenraum.

Während vor der Kirche sich die Menschen unterhielten, egal ob fremd oder bekannt, zog es andere hinauf in den Kirchturm: Nach über hundertfünfzig Treppenstufen erreichten sie die Balustrade, von der ein weiter Blick über die Dächer von Zürich genossen werden konnte. Ebenso konnten das alte Uhrwerk und die Glocken bestaunt werden.

Kurz vor 22 Uhr füllten sich die Stuhlreihen in der Kirche wieder. Eine Tanzperformance der «Madanza» stand auf dem Programm: Ein ganz in Weiss gekleideter Akteur präsentierte zu ruhiger Musik eine «Suche», das tat er schreitend, sitzend und eilend während rund 15 Minuten.

Noch um 23 Uhr war die Guthirt-Kirche von aussen in rot-grün-blaues-Licht eingehüllt, auch das diesjährige Motto der Pfarrei war zu sehen: «Fürenand luege, mitenand fiire»; die Pfarrei feiert das 100-Jahr-Jubiläum. Der hier Schreibende verabschiedete sich nun nach Hause, wissend, dass diese «Lange Nacht» noch lange nicht vorbei war.

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