Institutionen
Die letzte Tanzhaus-Saison mit Catja Loepfe
Dem Tanzhaus in Wipkingen steht eine ereignisreiche neue Saison bevor: Es wird die letzte unter der Leitung von Catja Loepfe sein. Im Juni 2026 wird zudem das 30-jährige Bestehen des Tanzhauses gefeiert.
1. September 2025 — MM (Medienmitteilung)
Die neue Spielzeit im Tanzhaus in Wipkingen hat begonnen. Es ist die letzte Saison unter der Leitung von Catja Loepfe, die das Tanzhaus seit 2014 prägt. Ab der Saison 2026/2027 werden Lisa Letnansky und Guillaume Guilherme die Leitung übernehmen (der «Wipkinger» berichtete).
Dass sich diese Spielzeit laut Medienmitteilung vom Tanzhaus den «drängenden Fragen zur Zukunft unserer Welt widmet», zeigt sich auch im Ausblick auf das Jubiläum. Das Tanzhaus wird 30 Jahre alt – Dies wird einerseits mit dem Festival «MovingTowardsZero» im Juni 2026 gefeiert, das Kunst, Aktivismus und gemeinschaftliches Erleben zu einem utopischen Raum der Transformation vereint, wie auf der Website nachzulesen ist.

Andererseits eröffnet die gleichnamige Diskursreihe MovingTowardsZero #8 bis #1 bereits ab September 2025 einen Denk- und Begegnungsraum. In monatlichen Inputs mit internationalen Expert:innen zu Themen wie ökologischer Körperpraxis, dekolonialer Ökologie, Intersektionalität oder ethischer Berührung werden Brücken zwischen Theorie und Praxis geschlagen. Die Inputs sind öffentlich zugänglich, nach der Durchführung werden die Inhalte jeweils online auf der Tanzhaus-Website abrufbar sein.
Das erste dieser Gespräche findet Ende September statt. Darin spricht die Politikerin und Menschenrechtsaktivistin Mandy Abou Shoak mit der französischen Autorin und Aktivistin Emilia Roig über systemischen Wandel, persönliche Verantwortung und radikale Hoffnung.
Ein Ausblick auf das Programm
Am ersten Septemberwochenende gibt es im Tanzhaus eine Performance im Rahmen des Breakdance-Festivals «Breakthrough» zu sehen. Zudem gibt es zwei kostenlose Sharings, bei denen Künstler*innen Einblicke in ihre Prozesse geben: Malika Fankha mit dem Stück «No Place Like Home» und das choreografische Duo Rykena/Jüngst mit seinem Werk «Stripping Bolero».

Vom 24. bis 27. September wird «De-Domestication» gezeigt, eine Ko-Produktion mit dem Tanzhaus. Soya the Cow und Uhura Bqueer haben diese Queere Drag-Performance über globale Krisen gemeinsam erarbeitet: Eine Drag-Kuh aus den Alpen und ein Panther aus dem Amazonas treffen auf eine Welt im Ungleichgewicht. Die multimediale Performance verbindet Themen wie Monokulturen, Rinderzucht, koloniale Gewalt und Ökozid – poetisch, politisch und provokant.
Am 26. September liest Emilia Roig aus ihrem Werk Lieben sowie einige Passagen aus dem neuen Buch LIEBER SOHN oder So rettest du die Welt, welches diesen Oktober erscheinen wird. Moderiert wird der Abend von Tanzhaus-Kompliz:in Daniel Hellmann aka Soya the Cow.

In der ersten Hälfte Oktober bringt das Schweizer Kollektiv dance me to the end gemeinsam mit Choreograf Fabrice Mazliahdas «making a sullen roar» auf die Tanzhaus-Bühne. Das Stück erforscht Emotionen jenseits konventioneller Erzählweisen. Acht Tänzer:innen zwischen 60 und 70 Jahren verbinden individuelle Bewegungssprachen mit kollektiven Aushandlungen und lassen ein vielschichtiges Netz aus Klang, Bild und Assoziation entstehen. In einem Labor lädt das Kollektiv Ende Oktober professionelle und nicht-professionelle Tänzer*innen jeden Alters ein, an einer offenen Erkundung ihrer kreativen Prozesse teilzunehmen.

Am 22. Oktober lassen bei «Flüstertüten» von Yasmine Hugonnet drei Performer:innen in einer magischen Kieferhöhle Tanz und Bauchrednerei verschmelzen. Stimmen wandern zwischen Körpern, verwandeln Hände und Füsse in Resonanzräume und öffnen eine imaginäre Landschaft zwischen Mythos, Sprache und Gegenwart. Das Stück ist für Kinder ab 6 Jahren geeignet.
Der November wird mit einer Verbindung von Postmodern Dance und Voguing eingeläutet: Mit «Judson Church Is Ringing in Harlem (Made-to-Measure)» schafft Trajal Harrell ein Werk für drei Tänzer, das den Minimalismus des Judson Dance Theaters mit der Extravaganz der Harlemer Ballroom-Szene zusammenführt. Improvisation, Jazz, Funk und Rhythm-and-Blues verschmelzen mit postmodernem Tanzvokabular und eröffnen neue ästhetische wie soziale Perspektiven.
Quelle: www.tanzhaus-zuerich.ch
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