Ein neues GZ ab 2026

Der Umbau des Gemeinschaftszentrums Wipkingen war ursprünglich bereits für 2020 geplant, verzögerte sich aber aufgrund von Rekursen. Nun steht der Zeitplan für den Baubeginn. Das Quartier wurde informiert.

Drei der Stockwerke verschwinden im geräumigen Dach. (Bild: YOS Visualisierungen Zürich/Tokyo)

«Was lange dauert, hat auch lange Zeit, um gut zu werden», begann der Leiter des Gemeinschaftszentrums Wipkingen (GZ), Karl Guyer, seine Ausführungen zum geplanten Umbau. Gemeinsam mit Vertreterinnen vom Amt für Hochbauten, von Immobilien Stadt Zürich sowie Grün Stadt Zürich hatte er am 12. September zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, um die Quartierbevölkerung über die bevorstehenden Bauarbeiten zu informieren.

Dass der Umbau des GZs viel Zeit in Anspruch nimmt, ist keine Übertreibung: Seit über zehn Jahren ist dieser in Planung. Ursprünglicher Ausgangspunkt war damals die notwendige Sanierung des in die Jahre gekommenen Cafés Tintenfisch sowie der Werksgebäude. «Schnell wurde klar, dass es mit einer einfachen Sanierung nicht getan ist», so Guyer.

Zukunftsweisender war es, gleich auch dafür zu sorgen, dass dem GZ mehr Platz eingeräumt wird. Gemeinsam mit dem Architekturbüro deplus Architekten GmbH wurden Ideen zur Erweiterung und Optimierung des Betriebs entwickelt. Geplant war der Baubeginn schliesslich für das Jahr 2020. Rekurse aus der Anwohnerschaft verhinderten jedoch zunächst den Baustart.

Ersatzneubau und Gebäuderochade

Nun aber sind die Differenzen mit den Rekurrierenden bereinigt, die Baubewilligung ist erteilt. Simon Zimmermann vom Amt für Hochbauten präsentierte die Baupläne: Die umfangreichsten Erneuerungsarbeiten betreffen den «Blauen Saal» an der Ampèrestrasse 6. Er wird abgerissen und durch einen Ersatzneubau ersetzt.

Dabei bleibt der Grundriss gleich, lediglich die Höhe wird sich ändern: Statt des einstöckigen Flachbaus wird das neue, sich nach oben verjüngende Gebäude vier Stockwerke aufweisen. Hier werden nicht nur die Büros und Kurssäle Platz finden, der Neubau soll auch Gebäudetechnik und Lagerräumlichkeiten aufnehmen.

Auch das Café Tintenfisch wird erneuert. In einer Rochade werden Café und die Werkräumlichkeiten ihre Plätze tauschen, was dem Restaurantbetrieb grössere Räume und eine bessere Infrastruktur für die Küche und die sanitären Einrichtungen verschaffen wird.

Das Werkgebäude seinerseits erhält unterteilbare Kreativ-Ateliers. Wie Kathleen Puruckherr von Grün Stadt Zürich ausführte, soll auch der Aussenraum eine Aufwertung erfahren. Dabei solle die Spielinfrastruktur rund um das GZ erneuert werden, während die bereits bestehenden Bereiche Wasser- und Sandspiel sowie Märliwald erhalten bleiben.

Ausserdem werde der Baumbestand auf dem Areal des GZs und im Park vergrössert: Insgesamt 47 neue Bäume werden den Park zusätzlich begrünen. Weiter entsteht eine neue Grillstelle beim Parkeingang, die bereits bestehende erhält eine zusätzliche Wasserstele.

Im Sommer 2024 zieht das GZ in ein zweistöckiges Provisorium um, das auf der Wiese im Wipkingerpark erstellt wird. Der Baustart soll dann im Herbst erfolgen, abgeschlossen werden die Bauarbeiten voraussichtlich im Sommer 2026. Für den Bau wird dem Gemeinderat ein Objektkredit von 19,5 Millionen Franken zur Genehmigung vorgelegt.

Viel Diskussionsbedarf

Im Anschluss an die Präsentation entwickelte sich eine lebhafte Diskussion darüber, wie das soziokulturelle Angebot während der langen Umbauphase aufrechterhalten werde. Die Anmietung von zusätzlichen Räumlichkeiten sei notwendig, gestalte sich aber als schwierig, erklärten die Vertreterinnen der Stadt. Vonseiten des Quartiervereins wurde die Dringlichkeit der Sache betont.

Angeregt wurde zudem der Aufbau einer Begleitgruppe, die aus Quartierbewohnenden bestehen könnte und Vorschläge, Kritik und Fragen aus der Bevölkerung aufnehmen und in das Projekt einfliessen lassen solle.

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