Ein Praktikum, das sich lohnt

Die Gesundheitszentren für das Alter der Stadt Zürich sind wichtige Ausbildungsstätten für diverse Berufe. Interessante Perspektiven sind im Bereich der medizinischen Therapie zu finden. Im «Käferberg» werden regelmässig Praktikumsplätze vergeben.

Eine Berufsbildnerin reflektiert mit der Studierenden das Gelernte in der Praxis.

Das Gesundheitszentrum für das Alter Käferberg in Wipkingen ist nicht nur ein Zuhause mit Weitblick für seine Bewohner*innen, sondern auch ein vielbeachteter Arbeitgeber für unterschiedliche Berufe. Daher sind die Zentren wichtige Ausbildungsstätten und bieten auch diverse Praktikumsplätze an. Ein Bereich, der immer mehr an Aufmerksamkeit gewinnt, ist jener der medizinischen Therapie. Im «Käferberg» sind die dort vertretenen Berufsgruppen Physio-, Ergo-, Aroma- und Bewegungstherapeut*innen sowie eine medizinische Masseurin.
Es ist ein multiprofessionelles Team, das den Nachwuchs fördert und deshalb einjährige Praktika für Schulabgänger*innen anbietet, welche mindestens über einen Abschluss der Sekundarschule A verfügen. Das Praktikum ist von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) als Zusatzmodul A anerkannt, das sogenannte Vorpraktikum, und ist somit Teil der Voraussetzungen, um sich für ein Studium anmelden zu können. Weiter werden Praktikumsplätze für bereits Studierende der Physiotherapie der ZHAW angeboten. Im «Käferberg» absolvieren derzeit zwei Praktikantinnen und ein Praktikant ihren Einsatz im erwähnten Team.

Die Auseinandersetzung mit Menschen

Die Ziele eines Praktikums im Bereich der medizinischen Therapien am Käferberg sind klar definiert. Die Auseinandersetzung mit Menschen, die aufgrund einer Erkrankung oder ihres Alters mit Funktionseinschränkungen in ihrem Alltag leben, steht an erster Stelle. Es gilt, sich mit deren Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Die Praktikant*innen unterstützen die Bewohner*innen bei ihren individuellen Bewegungsaufgaben, helfen in therapeutischen Gruppenaktivitäten mit, erledigen administrative Arbeiten und führen Aufräum- und Reinigungsarbeiten durch.
Es ist wichtig, dass sie dabei Erfahrung in der Kommunikation mit kranken oder kognitiv beeinträchtigten Menschen sammeln, ebenso wie mit Fachpersonen aus verschiedensten Bereichen sowie mit Personen mit diversen soziokulturellen Hintergründen.
Es wird weiter darauf geachtet, dass sich die Praktikant*innen als Teammitglieder verstehen und auf diese Art und Weise einen Einblick in die interprofessionelle Zusammenarbeit erhalten. Ihre Wichtigkeit wird dadurch unterstrichen und gefördert, dass sie nach einer ausführlichen Einführung ihren Tag selbstständig planen können. Die ihnen vorgegebenen Arbeiten sollen sie eigenverantwortlich ausführen und sich auch untereinander absprechen. Die gegenseitige Unterstützung wird grossgeschrieben.
Zudem arbeiten sie an einem Tag pro Woche in einem anderen administrativen Bereich des Gesundheitszentrums und können so weitere Erfahrungen sammeln.
Die angehenden Physiotherapeutinnen der ZHAW absolvieren ferner, je nach Ausbildungsstand, ein Praktikum von drei oder vier Monaten in verschiedenen Fachgebieten. Damit übertragen sie ihr angeeignetes Wissen in den Berufsalltag und lernen ihr therapeutisches Handeln anhand aktueller Forschungsergebnisse kritisch zu reflektieren und anzupassen.

Eine komplexe Herausforderung

Im «Käferberg» steht die Geriatrie (Altersmedizin) mit all ihren Facetten im Vordergrund: Die Patient*innen können unter körperlichen, kognitiven (z.B. Demenz oder Delir) oder sozialen Einschränkungen leiden, wobei die Diagnosen vielfältig sind. Allgemein funktioniert der «alte Mensch» nicht mehr so schnell, er hört und sieht nicht mehr so gut, und er hat meist andere Ziele als junge Menschen. Die angehenden Physiotherapeut*innen müssen ihre Therapien dementsprechend gestalten. Dieser komplexe und herausfordernde Prozess wird durch speziell ausgebildete Berufsbildner*innen der Physiotherapie begleitet.
Diese sind verantwortlich für die praktische und theoretische Ausbildung im Praktikum sowie für die Umsetzung und Erfüllung der Vorgaben der ZHAW. Sie führen auch Lernsituationen durch, beurteilen diese und sind für die Qualifikation der Studierenden zuständig. Diese wiederum profitieren vom breiten Spektrum der Diagnosen, dem wertschätzenden und professionellen interdisziplinären Austausch, aber besonders von den Begegnungen mit den Menschen. Die Praktikant*innen verlassen das Gesundheitszentrum mit vielen Erfahrungen und Fähigkeiten. Das hilft ihnen auf ihrem weiteren Berufsweg, um den Menschen ganzheitlich zu betrachten. Das Team der medizinischen Therapien schätzt die Praktikant*innen und die Studierenden sehr. Sie halten das Team «jung» und helfen, das Wissen und Know-how auf den neusten Stand zu bringen. Eine Win-win-Situation.

0 Kommentare


Themen entdecken