Quartierleben
«Eine bunte Mischung aus Geist und Kultur»
Nina Müller ist das neue Gesicht im WipWest Huus. Hier erzählt die Medienfachfrau von ihrer Motivation, von ihrer Aufgabe als innovative Gastgeberin und von ihren Plänen in einem Haus, in dem vieles möglich ist.
19. September 2025 — Redaktion Wipkinger
Nina Müller, du bist Journalistin, Texterin, Moderatorin, Sängerin und Coach – kurz: eine sehr erfahrene Medienfrau und vielseitige Persönlichkeit. Seit August bist du auch «innovative Gastgeberin» im WipWest Huus. Wie kam es dazu?
Nina Müller: Das WipWest Huus bietet ein sehr spannendes Betätigungsfeld. Im letzten Oktober habe ich hier selbst eine Lesung organisiert und war begeistert. Als mein Vorgänger Tobias Nordmann die Stelle als Projektleiterin ausschrieb, wusste ich sofort: Das passt. Ich sehe das nicht als Wechsel von den Medien zur Kirche, sondern als Aufgabe in einem weiteren interessanten Bereich, in dem ich meine Stärken einsetzen kann.
Bist du gegenüber der Religion auch offen?
Ich bin reformiert getauft und so aufgewachsen, aber ich war nie eine fleissige Kirchgängerin. Dennoch habe ich viel Zeit in Kirchen verbracht – als Sängerin. Ich habe eine klassische Gesangsausbildung und eine Jazz-Weiterbildung absolviert und in verschiedenen Kirchenchören gesungen, auch in katholischen Gotteshäusern. Das waren Messen mit grossen Orchestern. Ausserdem bin ich seit Jahren mit Jazz und Klassik als Solistin zu hören, etwa in der Andreaskirche im Sihlfeld. Mein Bezug zur Kirche war daher schon immer stark.
«Tue Gutes und sprich darüber»
Hilft dir deine Vielseitigkeit, das WipWest Huus bekannter zu machen?
Das hoffe ich, denn das ist mein erklärtes Ziel. In der öffentlichen Wahrnehmung tritt das Haus bislang etwas zurückhaltend auf. Dies würde ich gerne ändern. Nicht umsonst lautet mein Motto: «Tue Gutes und sprich darüber». Das Haus selbst ist sehr schön, die Angebote sind attraktiv – schon allein das Co-Working ist ruhig und sehr günstig, eine richtige Oase in der Stadt! Ich sehe mich auch als Vernetzerin im Quartier, gerne integriere ich auch Kurs-Ideen- und Angebote aus dem Quartier!
Hast du schon konkrete Ideen?
Ich plane, Kunstausstellungen bei uns initiieren, ausserdem strebe ich eine Kooperation mit einem stadtbekannten Literaturrundgang an, und ich freue mich darauf, die bestehenden Angebote wie die philosophischen Wipwest Talks und den Wipwest Stamm weiterzuführen.Als Journalistin und Kulturschaffende bringe ich viele Kontakte mit. In der Musikszene bin ich gut vernetzt, und so schweben mir auch Wohnzimmerkonzerte vor. Wichtig ist es mir, die Start-up-Szene einzubeziehen und Workshops für unsere Coworkenden zu organisieren. Der erste, die «Unstoppable Night», hat gerade erst stattgefunden.
Das WipWest Huus ist gleichzeitig auch ein Wohnhaus.
Genau. Seit dreieinhalb Jahren wohnen hier drei Personen aus der Ukraine. Deshalb ist Rücksichtnahme sehr wichtig. Wir können nicht wie ein Gemeinschaftszentrum den ganzen Tag Programm machen. Aber wir haben viel vor: Es soll eine bunte Mischung aus Geist und Kultur für alle Generationen entstehen.
Schnupperkurs für Tango Argentino
Deine Pläne erfordern viel Euphorie und Engagement. Wo findest du persönlich Kraft?
Sehr stark in der Natur, in der Ruhe, die sie schenkt. Ich stamme ursprünglich aus Eglisau und bin am Rhein aufgewachsen. Dort zieht es mich bis heute hin, um Kraft zu tanken. Ausserdem treibe ich Sport und tanze sehr gerne, besonders argentinischen Tango. Das ist ein Tanz, den man bis ins hohe Alter machen kann.
Heisst das, wir dürfen uns auf einen Tango-Kurs im WipWest Huus freuen?
Das ist naheliegend (lacht). Ja, tatsächlich plane ich demnächst einen ersten Schnupperkurs für Tango Argentino im Wipwest Huus! . Es bleibt spannend – schaut einfach auf unsere Website mit dem Programm oder kommt direkt vorbei. Vielleicht inspiriert das Haus, selbst etwas anzubieten, wie zum Beispiel den Yoga-Kurs, den es hier wöchentlich gibt. Im WipWest Huus ist wie gesagt vieles möglich.
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