Eine Frau der Tat

Jrène-Beatrix Rösli ist Vorstandsmitglied der SVP Kreis 10 und oft im Quartier anzutreffen. Ihr Engagement gilt nicht nur der Politik, sondern auch vielen lokalen Institutionen und den Menschen, die hier leben.

Jrène-Beatrix Rösli hat ein ausgesprochenes Zahlenflair. (Foto: dad)

Ein Gastbeitrag der SVP Kreis 10.

Eigentlich wollte Jrène-Beatrix Rösli Kindergärtnerin werden, damals, als sie noch zur Schule ging. Aufgewachsen ist sie mitten in der Stadt Zürich, in der Nähe vom Paradeplatz. Die Familie zog später in den Kreis 10 nach Höngg und fand dort eine neue Heimat. Die Tochter hatte ein ähnlich grosses Zahlenflair wie ihr Vater, der Banker war, also entschied sie sich schliesslich ebenfalls für eine Aufgabe in einer Grossbank.

Ihr Talent sprach sich herum. «Eines Tages, es war in den 1980er-Jahren, wurde ich angefragt, ob ich mich um die Finanzen des Wümmetfäschts kümmern möchte», erzählt Jrène-Beatrix Rösli. Es war eine Feuertaufe: «Ich war während des Fests stundenlang mit Münzrollen beschäftigt, schliesslich holte ich kurzerhand eine Münzzählmaschine aus der Bank und so ging es definitiv schneller.» Sie war schon damals eine Frau der Tat.

Das Quartierfest legte die Weichen für Jrène-Beatrix Röslis Zukunft, dort kam sie in Kontakt mit vielen Menschen. Auch wenn sie daraufhin dem Kreis 10 für einige Jahre den Rücken kehrte, zog es sie Anfang der 1990er-Jahre wieder zurück.

Einsatz für das Quartier

«Für mich war klar, dass ich mich im Quartier integriere, dass ich mithelfen will und an den lokalen Veranstaltungen teilnehme», sagt Jrène-Beatrix Rösli. In Vereinen übernahm sie bald viele Aufgaben, etwa die der Kassierin oder der Revisorin. Eine ihrer ersten Mitgliedschaften war jene im «Dramatischen Verein Höngg», heute die «Zürcher Freizeit-Bühne», aber hinter den Kulissen, wie sie betont. «Ich wollte nie schauspielern».

Ihre Bühne wurde schliesslich das Quartier selbst: Heute kennt man Jrène-Beatrix Rösli und kann auf ihr Engagement zählen. Sie verteilt beim «Zürihegel» Getränke an die Kinder, sie ist im Ausschuss für den Park am Wasser dabei oder hilft bei Anlässen des Quartiervereins Höngg, wo sie für einige Jahre den Räbliechtli-Umzug organisierte.

Ihr Engagement verstärkte sich seit der Pensionierung. So setzt sie sich laut eigenen Angaben für Menschen ein, die im Alltag Hilfe benötigen. Etwa Besorgungen machen oder die Steuererklärungen ausfüllen. In Finanzfragen ist sie eine Stütze. Das Vertrauen sei da: «Ich würde mich nie ungerechtfertigterweise bereichern», so Jrène-Beatrix Rösli. Mittlerweile sei bekannt, dass man sie einfach anrufen könne, sollte Not an der Frau sein. Wenn es passt, dann passt es. Aber: «Ich kann auch Nein sagen.»

Anstand und Respekt

Schliesslich ist es auch die Politik, für die Jrène-Beatrix Rösli bekannt ist. Bei der SVP fühlt sie sich aufgehoben und amtet bei der SVP Kreis 10 als Kassierin. «Mein Vater war schon in der SVP», erzählt sie. Zu Hause werde heute aber nicht mehr politisiert, die Ansichten in ihrer Familie seien zu verschieden. Sie schätzt die SVP dafür, dass diese traditionelle Werte hochhält, diese lebt und pflegt.

Das beginne bereits bei der Erziehung der Kinder, es gehe um Anstand und Respekt. «Heutzutage sehe ich beispielsweise, wie Kinder und Jugendliche ihren Müll einfach an Ort und Stelle liegenlassen, das Quartier ist dreckiger als früher», sagt Jrène-Beatrix Rösli. Auch die illegalen Graffiti sind ihr ein Dorn im Auge sowie das aggressive Velofahren und die wildparkierten E-Scooter.

Höngg, ihr Wohnort, bewahre eine Art von Höflichkeit, die auch für den viel gelobten Dorfcharakter ausschlaggebend sei. «Man kann es als konservative Haltung bezeichnen, aber die Menschen sind hier noch freundlich und hilfsbereit, darum liegt mir Höngg sehr am Herzen.» Dafür ist Jrène-Beatrix Rösli bereit zu kämpfen.

Und, im Vergleich zu ihren Parteikolleginnen und -kollegen, erhalte sie keine Hassmails oder sonstige diffamierende Nachrichten, auch wenn sie sich für die SVP exponiere, etwa mit einem politischen Autoaufkleber. «Ich vermute, dass ist die Akzeptanz hier im Quartier. Die Leute wissen, dass ich auch andere Dinge für die Gesellschaft mache.»

Es sind Werte, die sie auch in der Familie pflegt. Oft kümmert sie sich um ihre Neffen und Nichten, weiter hat sie acht Patenkinder. «Sie nennen mich manchmal ‹VH›, ein verücktes Huhn, weil ich so umtriebig bin und immer ein volles Programm habe.»

Und wenn Jrène Rösli mal Abstand braucht, steht sie in Obersaxen auf den Skiern, zeltet mit Freunden in Disentis oder steigt mit den Kindern schon mal wagemutig in eine Achterbahn an einer Chilbi. «Ich habe manchmal zu viel Temperament, so bin ich einfach.»

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